Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Risiken und Nebenwirkungen des Tablettenteilens

 
fzm - "Nehmen Sie täglich eine halbe Tablette". Diesen Ratschlag hören Patienten immer häufiger. Denn durch die Verschreibung von größeren Tabletten spart der Patient bei den Zuzahlungen und der Arzt schont sein Budget. Doch das Teilen von Tabletten kann gefährlich sein, wie ein Pharmakologe in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) warnt. Im Extremfall drohen ein Wirkungsverlust oder eine gefährliche Überdosierung.

Zum Wirkungsverlust kann es nach Auskunft von Professor Walter Haefeli, Universität Heidelberg, kommen, wenn die Tabletten mit einer Schicht überzogen sind, welche die Wirkstoffe vor Sauerstoff oder Magensaft schützen. Nach dem Teilen verlieren die Tabletten an der Luft oder im Magen ihre Wirkung. Zu Überdosierungen könne es bei so genannten "Retard"-Tabletten kommen, die den Wirkstoff verzögert freisetzen. Diese Tabletten sind laut Professor Haefeli so konzipiert, dass normalerweise ein Rest in der Tablette verbleibt und mit dem Darm ausgeschieden wird. Teilen oder sogar das Mörsern (Haefeli: "In Pflegeheimen eine verbreitete Praxis"), führt dazu, dass die gesamte Dosis in den Blutkreislauf gelangt.

Viele ältere Menschen seien wegen nachlassender Sehkraft oder Fingerfertigkeit nicht in der Lage, Tabletten exakt in der Mitte zu brechen, berichtet der Experte. Dann kämen Küchenmesser und andere scharfe Gegenstände zum Einsatz, die ein Verletzungsrisiko bergen. Sogenannte Tablettenteiler aus der Apotheke helfen auch nicht immer. Bei ovalen Tabletten ergäben sich ungleiche Bruchstücke.

Niemals geteilt werden dürfen Dragees und Weichgelatinekapseln, warnt Professor Haefeli. Unproblematisch sei das Teilen, wenn die Tabletten eine Bruchrille haben. Doch nicht jede Einkerbung auf der Tablette ist eine Bruchrille. Einige Tabletten haben Schmuckkerben, die nur der Optik dienen, aber nicht geteilt werden dürften. Im Zweifelfall sollten Arzt und Patienten in den Fachinformationen (Beipackzettel) nachlesen, wo sie aber nur selten fündig werden. Professor Haefeli fand heraus, dass nur in 22,5 Prozent der Fachinformationen von Tabletten ohne Bruchrille eine Aussage zur Teilbarkeit enthalten war. In den Beipackzetteln von ausdrücklich nicht zum Teilen geeigneten Medikamenten wurde nur in 36,4 Prozent der Fälle davor gewarnt. Haefeli: "Ärzte sollten das Teilen nicht zum Grundprinzip machen. Sie sollten zunächst sicherstellen, dass dies zulässig ist und die Patienten die Tabletten sachgemäß teilen können."

J. Weiß:
Tablettenteilen – ein gefährliches Unterfangen
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2007; 132 (1): S. 12