Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


Rückenschmerzen: Aktivität und Selbstverantwortung statt Passivität

 
fzm - Mehr als die Hälfte der erwachsenen Männer und Frauen in Deutschland leidet mindestens einmal pro Jahr an Rückenschmerzen. Bei jedem vierten ist diese Krankheit bereits chronisch. Hausärzte sollten daher genauestens auf die körperlichen Warnsignale bei ihren Patienten achten, um zu vermeiden, dass diese Krankheit zu langwierigen Komplikationen führt. Die aktuelle Ausgabe der "Zeitschrift für Allgemeinmedizin" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) informiert über Maßnahmen, mit denen Hausärzte verhindern können, dass Patienten dauerhaft unter Rückenschmerzen leiden. Akute Rückenprobleme klingen in den meisten Fällen spontan wieder ab. Problematisch sind jedoch diejenigen Fälle, bei denen die Schmerzen über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder häufig wiederkehren. "Bisher behandeln die meisten Hausärzte Rückenschmerzen mit schmerzstillenden Injektionen oder manipulativen Eingriffen und versuchen, über Röntgenuntersuchungen die Ursache für diese Erkrankung zu finden", erklärt Dr. med. Silke Brockmann von der Abteilung für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf.

 "Alle Maßnahmen, die zur Passivität des Patienten führen, wie Bettruhe, längere Krankschreibungen oder schmerzstillende Injektionen, sollten jedoch vermieden werden." Durch epidemiologische Studien sei bekannt, dass Untätigkeit eher zu chronischen Rückenschmerzen führt. Betroffene sollten dazu animiert werden, ihre bisherige Aktivität so schnell wie möglich wieder aufzunehmen, sofern Komplikationen ausgeschlossen werden können. "Hier wird ein radikales Umdenken von Art und Patient erwartet", so Dr. Brockmann. Allgemeinmediziner sollten zudem verstärkt auf die körperlichen Symptome ihrer Patienten achten und möglichst auf technische Untersuchungen verzichten. Die Ursachen für Rückenschmerzen und komplizierende Erkrankungen könnten so fast immer entdeckt werden.

Um Allgemeinmedizinern das richtige Verhalten bei Rückenschmerzen durch evidenzbasierte Leitlinien näher zu bringen, hat die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin die Leitlinie "Kreuzschmerzen" herausgebracht. "Bisher haben diese Leitlinien noch keine Veränderung bei der Versorgung der Patienten bewirkt", betont Dr. Brockmann. Erfahrung zeigen bereits, dass begleitende, Akzeptanz fördernde Fortbildungsveranstaltungen für Hausärzte und Patienten die Chancen auf einen Erfolg erhöhen.

S. Brockmann, W. Streich:
Die besondere Verantwortung der Hausärzte bei der Prävention chronischer Rückenschmerzen
ZFA - Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2006; 82 (6): S. 268–273