Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Omega-3-Fettsäuren fördern frühkindliche Entwicklung

 
fzm - Wer häufig Fisch isst, lebt gesünder. Studien weisen immer wieder darauf hin, dass Bevölkerungen, die hauptsächlich fetten Fisch verzehren, weniger an Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Thrombosen oder Herzrhythmusstörungen erkranken. "Diese positive Wirkung ist wahrscheinlich auf die in Fischen reichlich vorkommenden n-3-Fettsäuren zurückzuführen", erläutern Anette Ziegler und ein Expertenteam in der neuesten Ausgabe der "Aktuellen Ernährungsmedizin" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006).

Die n-3-Fettsäuren – auch als Omega-3-Fettsäuren bekannt – kommen bevorzugt im Hering, Heilbutt oder Lachs sowie in der Makrele vor. Diese Fische reichern nach dem Verzehr von Algen und Meeresplankton die n-3-Fettsäuren in ihrem Fettgewebe an. Die Autoren vom Institut für Diabetesforschung, der Medizinischen Abteilung des Krankenhauses München-Schwabing und des Haunerschen Kinderspitals betonen, wie wichtig die mehrfach ungesättigen Fettsäuren insbesondere in der Schwangerschaft und Stillzeit sein können. Mitte der 1980er-Jahre hätten Wissenschaftler auf den Faröer Inseln bereits einen Zusammenhang zwischen hohem Fischkonsum und einem "erhöhten Geburtsgewicht" sowie einer "verlängerten Schwangerschaftsdauer" beobachtet.

Aktuelle Untersuchungen hätten ebenfalls ergeben, dass durch eine Nahrungsergänzung mit Fischöl das Risiko von Frühgeburten gesenkt werden konnte. Die in den Fischen enthaltenen Fettsäuren hemmen dabei die körpereigenen Prostaglandine, welche den Uterus zu vorzeitigen Wehen anregen. Darüber hinaus ist in den ersten Monaten nach der Geburt, in denen sich das zentrale Nervensystem des Säuglings rasant entwickelt, der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren erhöht. Diese beeinflussen verschiedene Funktionen wie beispielsweise den Transport von Elektrolyten oder die Aktivität von Rezeptoren und Enzymen.

Laut den Autoren entwickelten sich gestillte Kinder und Kinder, die eine mit Omega-3-Fettsäuren angereicherte Nahrung erhielten, kognitiv und motorisch besser. Außerdem besäßen sie eine "bessere Sehfähigkeit". Vor allem die Muttermilch stelle eine "hervorragende Quelle" für die langkettigen Fettsäuren dar. "Dabei stammt der größte Teil der essenziellen Fettsäuren in der Muttermilch aus den mütterlichen Fettdepots und circa 30 Prozent direkt aus der Ernährung", erläutern die Experten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus diesem Grund während der Schwangerschaft und Stillzeit zwei bis drei Fischmahlzeiten pro Woche zu konsumieren.

C. Winkler et al.:
Die Rolle der n-3-Fettsäuren im Immunsystem, in der frühkindlichen Ernährung und Schwangerschaft
Aktuelle Ernährungsmedizin 2006; 31 (6):
S. 322-327