Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Kinderfüße werden immer breiter

Aktion Kinderfuß 2006 liefert überraschende Erkenntnisse

 
Zwischen März und August wurden 4.900 Füße von Kindern und Jugendlichen in Alter zwischen einem und 18 Jahren „in der Bewegung“ vermessen. Die Sportmedizinische Abteilung der Universität Potsdam führte die Messungen durch und wertete sie aus, Kinderschuh-Hersteller RICOSTA aus Donaueschingen organisierte die Tour, die quer durch Deutschland ging.

Die Aktion Kinderfuß 2006 gilt weltweit als erste repräsentative „biometrische“ Messung von Kinderfüßen.

Ziel der Messungen war herauszufinden,. wie sich Kinderfüße in den verschiedenen Entwicklungsstadien bewegen, um optimierte Schuhe zur Förderung von Bewegung und Entwicklung bereit zustellen. Steffen Müller, Sportwissenschaftler an der Uni Potsdam und Projektverantwortlicher der Aktion Kinderfuß: „Wir haben Alter, Gewicht und Größe der Kinder festgehalten, die Füße nach WMS vermessen und zusätzlich das Gangbild der Kinder per Druckmessplatte ermittelt.“ Zwar liegen die Ergebnisse der Bewegungsmessung erst Ende des Jahres vor, doch schon die statischen Messergebnisse erschüttern nachhaltig einige Glaubenssätze über Kinderfüße.

„Die meisten Kinderfüße sind mittelbreit“  Falsch! Die meisten Kinderfüße sind breit, immer mehr sogar extra breit.

Von 4.900 gemessenen Jungs- und Mädchenfüßen waren nicht mal ein Drittel schmal und mittelbreit, dafür aber zwei Drittel breit bis extra breit. Bei den Jungs zeigt sich ein noch extremeres Bild: Von 2096 gemessenen Jungsfüßen waren nur 22 Prozent schmal und mittelbreit. 52 Prozent der Jungs hatten breite, 26 Prozent sogar extrem breite Füße. Projektverantwortlicher Steffen Müller: „Diese extreme Breite entspricht im WMS-System dem Schuh Doppel W, den es aber faktisch nicht zu kaufen gibt.“ Entsprechenden Handlungsbedarf sieht der Kinderfußexperte für Hersteller und Handel. Müller: „Wir hoffen, dass der Schuhfachhandel für das Thema Breite sensibilisiert wird und Eltern und Kinder entsprechend berät. Trotzdem gibt es viel zu wenig Schuhe in angemessener Weite.“

„60 Prozent der Kinder tragen zu kleine Schuhe. „Falsch! 8 Prozent der Kinderfüße stecken in zu kleinen Schuhen.

Der zuletzt verbreitet Glaube, der Großteil aller Kinderfüße stecke in zu kleinen Schuhen, wurde von der Aktion Kinderfuß nicht bestätigt. Medienberichten zufolge tragen rund 60 Prozent der Kinder zu kleine Schuhe. Kinderfußexperte Müller: „Wir waren neugierig, ob wirklich so viele Kinder zu kleine Schuhe tragen. Deshalb haben wir unsere Ergebnisse der WMS-Messungen mit den aktuell getragenen Schuhen der Kinder verglichen.“ Danach trugen 8 Prozent der Kinder tatsächlich kleinere Schuhe, als von den Messungen vorgegeben, 29 Prozent hatten die passende Schuhgröße an, der Rest der Kinder trug seine Schuhe auf Zuwachs: 46 Prozent der getragenen Schuhe waren eine Nummer, 17 Prozent sogar zwei Nummern größer. Kinderfußexperte Müller: „Natürlich muss man berücksichtigen, dass wir im Fachhandel gemessen haben. Bei Kindern, die ihre Schuhe aus Discountern beziehen, mag das Bild anders aussehen.“ Der Tipp des Kinderfuß-Experten richtet sich deshalb an alle Eltern: Regelmäßig nachmessen, ob die Schuhgröße noch zur Fußgröße passt. Am besten nach dem WMS-System.

„Bei Kindern sind beide Füße gleich groß.“ Falsch! Die meisten Kinderfüße sind verschieden groß

Ein weiteres Ergebnis der Aktion Kinderfuß deckt eine ebenso unbekannte wie augenfällige Wahrheit über Kinderfüße auf: Rechter und linker Fuß sind selten exakt gleich lang. Sportwissenschaftler Steffen Müller: „Zwischen dem rechten und dem linken Fuß besteht meistens eine Schuhgröße Unterschied, gelegentlich sogar zwei. Obwohl die Größenunterschiede wirkliche ins Auge springen, ist für die meisten Eltern diese Information neu.“ Der Unterschied ist wachstumsbedingt: Kinder wachsen in Schüben und das tun auch die Kinderfüße. Der Tipp des Fachmannes: „Messen Sie immer beide Füße und beachten Sie beide Ergebnisse. Natürlich gibt der größere Fuß die Schuhgröße vor.“

Wenn schon die ersten Ergebnisse der Aktion Kinderfuß überraschen, darf man auf die Gesamtaussage der Messungen gespannt sein. Ende des Jahres wird das 10köpfige Team der Uni Potsdam den gesamten Datenbestand ausgewertet haben. Bis dahin liegen viele Tausend Stunden Datenkrieg vor dem Forschungsteam - auf 15 Minuten ist die nächste Messtour geplant. Fachhändler in der Schweiz werden in die repräsentative Messaktion eingebunden und ab Anfang 2007 stehen Nord- und Ostdeutschland erneut auf der Agenda des Messteams.

Quelle: Pressemitteilung Ricosta August 2006