Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Auch geistig Behinderte können süchtig sein


Knapp acht Millionen Menschen in Deutschland weisen einen riskanten Alkoholkonsum auf. Wenngleich vielfältige Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene zur Verfügung stehen, scheint für Menschen mit Lernschwierigkeiten im weiteren und Personen mit geistiger Behinderung im engeren Sinne die Partizipation an diesen Möglichkeiten erschwert zu sein. (bei einer IQ-bezogenen Sichtweise ist Intelligenz mit Geist gleichgesetzt, was zumindest fraglich ist). In einem Aufsatz in der Zeitschrift "Suchttherapie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) wird über den mehrfach vorgetragenen Eindruck von Mitarbeitern aus der Praxis der Behindertenarbeit berichtet, dass Alkoholprobleme in dieser Zielgruppe in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen hätten. Menschen mit geistiger Behinderung bringen andere individuelle Voraussetzungen mit und benötigen daher eigene Therapiekonzepte. Eine Befragung ergab, dass in den Einrichtungen der Suchthilfe knapp fünf Prozent Menschen mit geistiger Behinderung betreut beziehungsweise behandelt werden. Wie reagieren die Mitarbeiter der Suchtkrankenhilfe auf die speziellen Voraussetzungen von Menschen mit geistiger Behinderung? Erfreulicherweise hat sich gezeigt, dass die meisten sich durch vereinfachte Sprache und Wissensvermittlung über Alkohol sowie durch das Setzen kleinerer, schneller erreichbarer Ziele der Personengruppe anpassen. Weiterhin bezieht etwa die Hälfte der Suchthilfeeinrichtungen stärker das Umfeld in ihre Arbeit mit ein oder verändert die übliche Behandlungsdauer. Zwei Drittel der Einrichtungen geben als Hindernisse in der Behandlung von Menschen mit geistiger Behinderung organisatorische Probleme, fehlende stationäre Angebote und Konzepte sowie mangelhafte Integration in die Behandlungsgruppe an. Sucht- und Behindertenhilfe votieren gleichermaßen deutlich für die Schaffung spezifischer Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen.

Menschen mit geistiger Behinderung und Alkoholproblemen im Spiegel der Suchthilfe.
Suchttherapie 2006; 7; Nr. 1; S. 24-28.

Michael Schubert, Universität Halle-Wittenberg. E-Mail: michael.schubert@medizin.uni-halle.de