Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Können Ernährungsprobleme Krebs begünstigen?


fzm -
Tumore sind in Deutschland immer noch die zweithäufigste Todesursache. Ob und inwieweit die Ernährung das Risiko für eine Krebserkrankung erhöht, ist eine zentrale Frage innerhalb der Krebsforschung. Der Mediziner Tobias Pischon stellt in der Fachzeitschrift "Aktuelle Ernährungsmedizin" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2007) die aktuellsten Studienergebnisse zum Thema vor.

Erhebliche Unterschiede im Krebsaufkommen zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern haben zu der Hypothese geführt, dass "Umweltfaktoren und hier vor allem die Ernährung eine wesentliche Rolle bei der Krebsentstehung" spielten, betont der Mediziner vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung. Laut einem Expertenbericht der WHO aus dem Jahr 2003 ließen sich demnach 30 Prozent der Krebserkrankungen in industrialisierten Ländern durch die Ernährung erklären.

"Umgekehrt kam das Expertengremium aber auch zu dem Schluss, dass die Forschung bis heute wenige eindeutige Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem Risiko der Krebsentstehung aufgedeckt hat", fasst Pischon den gegenwärtigen Wissensstand zusammen. Bis heute seien nur wenige Faktoren in der Ernährung identifiziert worden, die mit eindeutiger Gewissheit eine Beziehung herstellen könnten.

Es gäbe allerdings Faktoren, von denen man mit Bestimmtheit sagen könne, dass sie die Entstehung bösartiger Tumore begünstigten. Zum einen zählten Übergewicht und Adipositas dazu. "Nach einer 2001 publizierten Schätzung können in Europa rund 3,4 Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern und 6,4 Prozent aller Malignome bei Frauen auf Adipositas zurückgeführt werden", gibt Pischon zu Bedenken.

Ein hoher Alkoholkonsum sowie die Stoffwechselprodukte verschiedener Schimmelpilze und bestimmte Formen gesalzenen und fermentierten Fisches gehörten ebenso zu den nachgewiesenen Risikofaktoren. Im Falle eines übermäßigen Alkoholgenusses beobachteten die Forscher beispielsweise eine höhere Tumorrate in Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre.

Welche Mechanismen für ein erhöhtes Krebsrisiko sowohl bei Übergewicht, als auch bei übermäßigem Alkoholkonsum verantwortlich sind, sei nach derzeitigem Wissensstand noch unklar bzw. völlig unbekannt, so die Ernährungsexperten. Krebsprävention in Deutschland könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur so aussehen: Senkung des weit verbreiteten Problems von Übergewicht und Reduktion chronischen Alkoholkonsums.

Tobias Pischon et al.:
Primärprävention maligner Tumoren durch die Ernährung: Epidemiologische Evidenz
Aktuelle Ernährungsmedizin 2007; 32 (1): S. 31-40