| |
Energy-Drinks: Müde-
anstatt Wachmacher
Experimente zeigen
Leistungsabfall bei Einnahme von Dextrose
|
Würzburg (pte/20.10.2006/10:00) - Koffein und Dextrose haben einen
wesentlichen Einfluss auf das Fahrverhalten und den Fahrzustand konsumierender
Autolenker. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt die Psychologin Eva
Schnabel sowie ein Wissenschaftsteam des Instituts für Psychologie
http://www.psychologie.uni-wuerzburg.de der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg
http://www.uni-wuerzburg.de.
Übliche Energy-Drinks beinhalten Koffein und Dextrose, wobei Schnabel
untersuchte, welche Auswirkungen die Einnahme dieser Getränke bei langen,
monotonen Autofahrten haben. In ihrer Versuchsanordnung bekamen zwölf
Testfahrer am späten Abend Getränke mit Koffein und Dextrose in
unterschiedlichen Konzentrationen verabreicht. Im Gespräch mit pressetext
weist Schnabel darauf hin, dass das Experiment mit Energy-Drinks durchgeführt
wurde. Dabei variierten die jeweiligen Konzentrationen von Dextrose und
Koffein für die Probanden. Um die Wirkungen auf die Fahrtüchtigkeit zu
ermitteln, fuhren diese anschließend drei Mal zwei Stunden im Fahrsimulator,
unterbrochen von je einer halbstündigen Pause. Das Ergebnis überrascht:
Fahrer, die wenig Koffein zu sich nahmen, waren wesentlich weniger schnell
müde und hielten besser die Spur. Bei einer Kombination von Koffein mit
Dextrose ließen diese positiven Effekte jedoch nach. Dieser Umkehreffekt ist
umso stärker, je höher der Dextrosegehalt der Getränke ist. Beim Verabreichen
erhöhter Mengen Koffein konnte die Negativwirkung von Dextrose teilweise
wieder aufgehoben werden. Die Wissenschaftlerin bezeichnet das Verhältnis von
Dextrose zu Koffein daher als "Gegenspielerbeziehung". "Kurzfristig haben
Energy-Drinks ohne Frage eine Aufputschfunktion, dennoch sollte man sich nicht
dauerhaft damit in Sicherheit wiegen. Dieser Effekt hält schließlich nur
ungefähr zwei Stunden an. Längerfristig sind es dagegen eher Müdemacher", so
Schnabel.
Die Experimente am Fahrsimulator zeigen die Wichtigkeit von Pausen, damit die
Leistungsfähigkeit nicht absinkt. Nach jeder halbstündigen Ruhephase der
Testfahrt waren die Probanden wieder genauso wach, wie zu Beginn des
Experiments. Das Fazit Schnabels hebt einen lang gehegten Glauben an die
Wachmacher-Funktion von Energy-Drinks auf: "Energy-Drinks, die neben Koffein
viel Dextrose enthalten, sind demnach zur Leistungssteigerung bei
mehrstündigen Autofahrten nicht zu empfehlen." Daher rät sie dazu, lieber
einen einfachen Kaffee oder eine kurze Pause einzulegen, wenn sich das Gefühl
von auftretender Müdigkeit bemerkbar macht. In einem weiteren, von der
Europäischen Union mit 750.000 Euro geförderten Projekt mit Namen DRUID (Driving
under the influence of drugs, alcohol and medicines), werden ab April 2007
Drogenkonsumenten befragt. Daraus erhoffen sich die Forscher abzuschätzen, wie
hoch der Anteil von Fahrern ist, die unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr
teilnehmen. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
|