Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Cholera: Experten raten zu Hygienemaßnahmen, weniger zur Impfung

 
fzm - Ein neuer Cholera-Impfstoff kann auch vor Reisedurchfall schützen. Die Wirkung ist allerdings begrenzt, weshalb eine deutschsprachige Gruppe von Tropen- und Reisemedizinern in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) den Impfstoff nur in Ausnahmefällen empfiehlt. Noch seltener benötigen ihn Reisende zum Schutz vor der Cholera.

In den Jahren 2000 bis 2004 sind in Deutschland nur acht Menschen an Cholera erkrankt. In allen Fällen waren es importierte Infektionen. Die Menschen hatten sich auf Reisen unter einfachen Bedingungen oder durch engen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung angesteckt. Da die Cholera bei rechtzeitiger Behandlung sehr selten tödlich endet, sieht die Gruppe um Professor Dr. Thomas Weinke vom Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam auch für Tropenreisende keinen Grund für eine Impfung – obwohl es einen wirksamen und von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Impfstoff gibt. Nur Helfer in Katastrophengebieten oder Flüchtlingslagern sollten sich impfen lassen, schreiben die Experten. Einige Länder fordern die Impfung allerdings vor der Einreise, etwa von Seeleuten oder Passagieren auf Frachtschiffen.

Die Cholera-Schluckimpfung vermittelt auch einen gewissen Schutz vor Infektionen mit Enterotoxin-bildenden Escherichia-coli (ETEC), den häufigsten Erregern des gewöhnlichen Reisedurchfalls. Die Zahl der Erkrankungen wird etwa um ein Viertel gesenkt. In der Schweiz, nicht aber in Österreich und Deutschland ist der Cholera-Impfstoff zur Vorbeugung der ETEC-Infektionen zugelassen. Die Experten vertreten jedoch die Ansicht, dass einfache Hygienemaßnahmen wirksamer sind, etwa die britische Kolonialregel "Cook it, peel it, boil it or forget it". Eine Ausnahme sehen die Experten bei durchfallanfälligen oder abwehrgeschwächten Menschen sowie solchen, die Medikamente zur Unterdrückung der Magensäurebildung einnehmen. Auch Patienten mit schweren Erkrankungen und Kleinkinder (im Alter über zwei Jahre) könnten sich impfen lassen.

T. Weinke et al.:
Impfprophylaxe gegen ETEC-Reisediarrhoe und Cholera
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (30): S. 1660-1664