Bonn, 2. Februar 2006.
Sie kommt immer ungelegen und wird bereits bei den ersten Symptomen
bekämpft: Die Grippe oder ihre harmlose kleine Schwester, die Erkältung.
Doch was hilft, die ersten Symptome zu lindern, hat oftmals unerwünschte
und unterschätzte Nebenwirkungen. Viele Schmerzmittel und vor allem
Grippe- und Erkältungsmittel wirken meist stark beruhigend und machen
müde. Die Folgen: Herabgesetzte Aufmerksamkeit, verlangsamte Reflexe und
vermindertes Reaktionsvermögen. Die Deutsche Verkehrswacht empfiehlt
daher allen Autofahrern, den Beipackzettel sehr genau zu studieren, die
empfohlene Dosis einzuhalten und sicherheitshalber den Wagen stehen zu
lassen.Der Wechsel zu öffentlichen Verkehrsmitteln ist
auch all denjenigen dringend anzuraten, die es bereits erwischt hat.
Denn Autofahrer, die von einem Husten- oder Niesanfall geschüttelt
werden, sind für Sekunden massiv abgelenkt und unfähig, auf das
Verkehrsgeschehen zu reagieren.
Nicht nur diejenigen Erkältungsopfer, denen die Augen
tränen, sind in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt. Auch Medikamente gegen
Erkältungs- und Grippebeschwerden können die Sehschärfe reduzieren, die
Anpassung des Auges beim Wechsel von Hell nach Dunkel verlangsamen und
das Gesichtsfeld einschränken.
Keineswegs unterschätzt werden sollte die Gefahr, die
von alkoholhaltigen Medikamenten ausgeht. Autofahrer, die zu Mitteln in
flüssiger Darreichungsform greifen, sollten daher prüfen, ob sie sich
mit der Tagesdosis ihres Medikaments nicht annähernd den Alkoholgehalt
eines kleinen Likörs zuführen. Keinesfalls sollte nach Einnahme eines
alkoholhaltigen Mittels auch noch Alkohol konsumiert werden. Alkohol
sollte ohnehin für jeden tabu sein, der Medikamente einnimmt. Denn
schließlich können auch kleine Mengen Alkohol die Wirkung – und die
Nebenwirkungen – der Medikamente massiv verstärken.
Quelle: Deutsche Verkehrswacht e. V.