Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


Ältere Menschen in Deutschland sind oft mangelernährt


fzm - Bewegungseinschränkungen, Krankheiten, Kauprobleme, Schluckstörungen oder eine falsch verstandene "Schonkost". Es gibt viele Gründe, warum ältere Menschen zu wenig essen. Bis zu zehn Prozent der zuhause Lebenden und zwischen 40 und 60 Prozent aller Senioren im Altenheim sind mangelernährt. Darin waren sich alle Experten auf einem Treffen der BANSS-Stiftung einig, deren Ergebnisse jetzt in der DMW Deutschen Medizinischen Wochenschrift (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006) zusammengefasst werden. Konsens bestand auch darin, dass die meisten Ernährungsstörungen nicht erkannt werden.

Es fehlen allgemein anerkannte Diagnosekriterien, die es dem Arzt erlauben, eine Mangelernährung zu erkennen, schreibt Dr. Jürgen Martin Bauer, Spezialist für Altersheilkunde (Geriatrie) an der Universität Erlangen. Die Mangelernährung kann unterschiedliche Folgen haben. Bei einigen kommt es zu Verhornungsstörungen der Haut, bei anderen zu einer vermehrten Lichtempfindlichkeit, Haarverlust oder zu Entzündungen der Mundschleimhaut. Auch eine schlechte Wundheilung, eine Bindehautentzündungen oder eine Nachtblindheit können die Folge sein, erläutert Dr. Bauer. Selbst Depressionen sowie schwere Nervenerkrankungen sind möglich. Für den Arzt ist es extrem schwierig, die Störungen auf die Mangelernährung zurückzuführen. Labortests helfen nicht weiter, und die Bestimmung der Vitaminkonzentration im Blut wird von den Experten nur in begründeten Ausnahmefällen empfohlen. Dr. Bauer: "Der Nachweis ist methodisch kompliziert und die Ergebnisse sind oft nicht eindeutig interpretierbar". Auch von der Bioelektrischen-Impedanz-Analyse, welche Muskel- und Fettanteile des Körpers aufgrund ihres unterschiedlichen elektrischen Widerstands misst, hält der Experte Bauer wenig. "Die Werte täuschen eine Genauigkeit vor, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist".

Die wertvollsten Hinweise ergeben sich für Bauer aus den Angaben der älteren Menschen sowie einfachen Messungen wie Body Mass Index und Wadenumfang. Hierzu haben Experten zwei einfache Tests entwickelt. Der ausführliche "MNA" (Mini Nutrional Assessment) und der etwas schnellere NRS 2002 (Nutritonal Risk Screening) erlauben es dem Arzt, sich innerhalb kurzer Zeit einen ersten Eindruck vom Ernährungszustand seiner älteren Patienten zu machen, so der Mediziner. Er fordert: "Diese Tests sollten ab dem 65. Lebensjahr bei allen Menschen durchgeführt werden, insbesondere aber bei Bewohner von Altenheimen und Krankenhauspatienten."

J. M. Bauer et al.:
Diagnostik der Mangelernährung des älteren Menschen
Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (5): 223-227

Quelle: Thieme Verlag