Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Hyperaktivität und Drogen

 
Eine Erkrankung, die meist schon im Kindes- und Jugendalter einsetzt, hat man noch nicht so recht im Griff, sei es, dass sie nicht rechtzeitig diagnostiziert oder das eingesetzte Medikament nicht regelmäßig eingenommen wird. Es handelt sich um die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS genannt. Dieses Syndrom ist charakterisiert durch Unaufmerksamkeit und Zerstreutheit, Ruhelosigkeit, Unfähigkeit, still zu sitzen und Schwierigkeiten, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Diese Kinder können in einer normalen Schule nicht unterrichtet werden. ADHS wird neuerdings gehäuft auch bei Erwachsenen diagnostiziert. Zur Behandlung kommt neben Psychotherapie nur ein Medikament in Frage mit dem Handelsnamen Ritalin, das üblicherweise stimulierende Wirkung hat und – in missbräuchlicher Weise – zur kognitiven Leistungssteigerung bei Gesunden genutzt werden kann, das bei der ADHS aber beruhigend wirkt. Aus einem Beitrag in der Zeitschrift „Psychiatrische Praxis“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) geht hervor, dass drei Viertel der unbehandelten Kinder das Risiko tragen, im Erwachsenenalter rauschgiftsüchtig zu werden. Die Behandlung gestaltet sich dann äußerst kompliziert, weil es zwar unter Ritalin zu einer Reduktion der ADHS-Symptome sowie zu einer Verringerung des Suchtmittelkonsums kommt, weil aber die Patienten Null Compliance zeigen, sich nicht in den Stationsalltag einfügen, die Behandlung vorzeitig abbrechen und häufig wieder aufgenommen werden müssen. Dabei verschlechtert sich der physische und psychische Zustand sukzessive. Dem Pflegepersonal kommt eine zentrale Bedeutung in der zusätzlichen Diagnose zu, da die Patienten ja mit der Diagnose „Drogensucht“ aufgenommen wurden.

Diagnostik und Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei substanzabhängigen Erwachsenen im stationären und ambulanten Setting.
Psychiat Prax 2006; 33; Nr. 5; S. 240-244.
Uwe Wolf, Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. E-Mail: u.wolf@keh-berlin.de


(Presseinformation des Thieme-Verlages Juli 2006)