London (pte/16.01.2007/10:00) - Menschen,
die als Kinder körperlich oder sexuell missbraucht wurden, haben eine
doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, Entzündungsproteine im Blut zu
bekommen. Die Ergebnisse der Studie des King's College London
http://www.iop.kcl.ac.uk könnten erklären, warum missbrauchte Kinder
später häufiger an Herzkrankheiten und Diabetes erkranken. Bis heute war
laut der Psychiaterin Andrea Danese nicht genau erforscht, wie diese
frühen Belastungen zu Gesundheitsproblemen führen können. Details der
Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences
http://www.pnas.org
veröffentlicht.
Die Wissenschafter begleiteten in Neuseeland 1.000 Menschen von ihrer
Geburt bis zum 32. Lebensjahr. Faktoren, die Stress verursachten wurden
ebenso festgestellt, wie das Ausmaß entzündlicher Vorgänge im Blut, die
mit Herzerkrankungen in Zusammenhang stehen. Es zeigte sich, dass
Teilnehmer, die als Kinder körperlich oder sexuell missbraucht oder von
ihren Müttern abgelehnt wurden, doppelt so oft über deutlich erhöhte
CRP-Werte verfügten. Die Forscher gehen davon aus, dass überhöhte
Belastung bei Kindern zu abnormalen Entzündungsreaktionen führt, die
Auswirkungen auf den erwachsenen Menschen haben. "Entzündung ist eine
natürliche Reaktion auf ein körperliches Trauma. Psychologischer Stress
kann genauso eine Entzündung hervorrufen, da mit diesem Stress die
Erwartung von Schmerzen verbunden ist."
Wird diese Reaktion immer wieder ausgelöst, kann sie die Fähigkeit des
Kindes verringern Glukokortikoide zu bilden, jene Hormone, die
Entzündungen unterdrücken. Daraus kann später, laut Danese, ein erhöhtes
Risiko von Herzanfällen, Schlaganfällen und anderen Erkrankungen
resultieren. Das Team plant weitere Forschungsprojekte zur Messung der
Glukokortikoidwerte. Die Psychologin hofft laut Newscientist, dass die
aktuelle Studie dazu beitragen kann, dass das Herzrisiko missbrauchter
Kinder früher erkannt werden kann. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |