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Im Magen leben mehr Bakterien
als bisher bekannt
Neue
Studie weist 128 Arten nach
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Stanford (pte/09.01.2006/09:15) - Lange Zeit
ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass Säuren den Magen zu einer
unwirtlichen Umgebung für Bakterien machen würden. Erst die Entdeckung
des Bakteriums Helicobacter pylori vor 20 Jahren veranlasste Forscher zu
weiteren Untersuchungen. Wissenschafter der Stanford University
http://www.stanford.edu wiesen in einer neuen Studie im Magen sogar
Bakterien nach, die mit einer Art verwandt sind, die bisher nur auf
Deponien mit radioaktivem Müll nachgewiesen wurde. Die Ergebnisse der
aktuellen Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of
Sciences
http://www.pnas.org veröffentlicht. Bisher war nicht bekannt, wie
groß die Bandbreite der im Magen lebenden Mikroorganismen wirklich ist.
Die Wissenschafter führten molekulare Analysen der Magenproben von 23
Freiwilligen durch und konnten dabei zumindest 128 verschiedene Arten
von Bakterien nachweisen. Einige der Arten wurden bereits früher im Mund
oder der Speiseröhre identifiziert. Zehn Prozent der Arten unterschieden
sich jedoch genetisch von jeder bisher bekannten Bakterie. Eine gehörte
zu einer Bakteriengruppe, zu der auch Deinococcus radiodurans gehört,
das normalerweise auf Deponien mit radioaktivem Müll, heißen Quellen
oder in Proben von tierischen Fäkalien vorkommt. Mit der aktuellen
Studie wurde laut den Wissenschaftern ein derartiges Bakterium erstmals
beim Menschen nachgewiesen.
Zusätzlich wurde H. pylori in den Proben von 19 der Teilnehmer
nachgewiesen. Konventionelle Tests hatten sein Vorhandensein nur bei 12
Personen entdeckt. Das Team um Elisabeth Bik erklärte, dass weitere
Studien zur Analyse der Mikroorganismen in Magen erforderlich seien, die
sich auf mögliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern oder bei
Menschen verschiedener Ethnien oder Rassen konzentrieren sollten. "Ein
verbesserter Wissensstand über die in gesunden und erkrankten Mägen
lebenden Mikroorganismen sollte neue Erkenntnis über die Entstehung,
Diagnose und Behandlungen von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
ermöglichen." Der Mikrobiologe Charles Penn erklärte gegenüber der BBC,
dass es sehr überraschend sei, dass diese Bakterien nachgewiesen wurden.
Die Wissenschafter hätten jedoch auch erklärt, dass das Vorhandensein
einer DNA nicht unbedingt bedeute, dass dieses Bakterium selbst
ebenfalls vorhanden sei.
(Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur GmbH |
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