Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Schlafstörungen bei Kindern selten besorgniserregend
DGKJP: Bei Leistungseinbrüchen und psychischen Auffälligkeiten zum Arzt


Bis zu 50 Prozent der Vorschul- und Schulkinder haben phasenweise Ein- oder Durchschlafprobleme. Am häufigsten erleben die Kinder Albträume, seltener schreckhaftes Erwachen oder Schlafwandeln. Eltern müssen sich in den meisten Fällen jedoch keine Sorgen machen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) mit: Nur selten sei eine umfangreichere Therapie notwendig.

„Schlafstörungen können schon bei Kindern und Jugendlichen gehäuft auftreten“, sagt Dr. Claudia Mehler-Wex von der DGKJP. In aller Regel seien die nächtlichen Probleme jedoch  vorübergehend und nicht besorgniserregend. „Behandlungsbedürftig sind dagegen andauernde, gravierende Schlafstörungen, die zu Leistungs- und Konzentrationsschwierigkeiten führen und sich negativ auf das Allgemeinbefinden auswirken.“

Unterschieden wird zwischen Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien), exzessiver Schläfrigkeit und Tagesmüdigkeit (Hypersomnien) sowie den Parasomnien (Sprechen im Schlaf, nächtliches Zähneknirschen, Schlafwandeln usw.). Etwa jedes dritte Kleinkind hat Ein- bzw. Durchschlafstörungen, d.h. es schläft mindestens einen Monat lang nicht innerhalb von einer Stunde ein. 50 bis 60 Prozent der Fünfjährigen wachen nachts auf und 60 Prozent der Vorschulkinder erleiden Albträume – beides ist jedoch erst dann behandlungsbedürftig, wenn das Kind zum Wiedereinschlafen wiederholt und längerfristig Unterstützung von den Eltern benötigt. Manchmal liegt es an der Angst vor dem Alleinsein oder vor der Dunkelheit, doch können auch Entwicklungs- oder psychische Störungen (Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom/ADHS, depressive Verstimmungen) sowie neurologische Erkrankungen (Epilepsie) die Ursache sein. In solchen Fällen ist dringend ärztliche Hilfe erforderlich.

Bei Schulkindern und Jugendlichen spielen häufig ganz andere Gründe eine Rolle für ihre Schlafstörungen: Schulstress, familiäre Konflikte, Probleme mit Freund oder Freundin, aber auch übermäßige Fernseh- oder Computer-Nutzung, sind hier von großer Bedeutung. „Emotionale Belastungen führen zu inneren Konflikten und starker Anspannung. Die Jugendlichen kommen dann oft abends nicht rechtzeitig ins Bett und morgens nicht wieder früh genug daraus hervor.“ Wenn Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen sich stark auf die Leistungsfähigkeit auswirken, rät die DGKJP-Expertin zum Arztbesuch. Organische Störungen im Zusammenhang mit Schlafproblemen wie die Schlafapnoe (lang anhaltende, unwillkürliche Atempausen im Schlaf) oder Narkolepsie (Schlummersucht) bedürfen unbedingt einer ärztlichen Abklärung.

Im eigenen Bett schlafen

Hilfe und Trost finden die meisten Kinder im elterlichen Schlafzimmer. Und zwar so viel davon, dass sich bis zu 53 Prozent der betroffenen Zwei- bis Vierjährigen weigern, ins eigene Bett zurückzukehren. Siebenjährige mit Schlafproblemen nächtigen zu 27 Prozent bei Mama und Papa; selbst 2 Prozent der Elfjährigen kuscheln sich noch die ganze Nacht unter die elterliche Decke. Dr. Mehler-Wex: „Natürlich sind Säuglinge beim Einschlafen auf körperliche Nähe einer Bezugsperson angewiesen. Doch mit dem Älterwerden des Kindes sollte dies immer seltener werden. Stattdessen sollten Eltern für ihr Kind verlässliche Einschlafrituale einführen und diese liebevoll, aber nachdrücklich durchsetzen.“

Der Erfolg eines solchen konsequenten Vorgehens ist bereits frühzeitig messbar: Schon Babys im dritten Lebensmonat, so das Ergebnis einer Untersuchung, finden bei nächtlichem Aufwachen besser und selbstständig in den Schlaf zurück, wenn sie jeden Abend zu einer gleich bleibenden Zeit ins eigene Bett gebracht und dort auch nach zwischenzeitlichen Stillphasen belassen wurden. Verhaltenstherapeutische Übungseinheiten unter Anleitung eines Kinder- und Jugendpsychiaters oder -psychotherapeuten können Eltern unterstützen, das rechtzeitige und konfliktfreie Zubettgehen mit ihrem Kind zu üben.

Älteren Kindern und Jugendlichen helfen oft spezielle Techniken zum persönlichen Stressmanagement über die Schlafstörungen hinweg. Konflikte sollten nicht in den Abendstunden bearbeitet werden, negative Gedanken („Ich bin morgen nicht leistungsfähig, wenn ich jetzt nicht einschlafe“) durch kognitives Training umgewandelt werden („Ich hatte schon oft erfolgreiche Tage, auch wenn ich vorher nicht so gut geschlafen habe“). Mit dem Erlernen und Anwenden von Entspannungstechniken können Körper und Geist beruhigt und das Einschlafen erleichtert werden. „Auf diese Art und Weise kann den meisten Kindern und Jugendlichen geholfen werden“, erläutert DGKJP-Expertin Mehler-Wex. Nur in seltenen Fällen müssen weitergehende Maßnahmen wie eine vorübergehende medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden.

Quelle: DKJP