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Trauma kann Gehirn von Kindern schädigen
Bei Kindern mit PTBS sinkt Volumen einer wichtigen
Gehirnregion
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Amsterdam (pte/05.03.2007/13:40)
- Traumatische Erlebnisse können das Gehirn von Kindern auch physisch
nachhaltig schädigen. Betroffen sind Kinder mit einer Posttraumatischen
Belastungsstörung (PTBS). Wie Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der
Fachzeitschrift "Pediatrics"
http://pediatrics.aappublications.org/
berichten, schrumpfte bei ihnen eine Gehirnregion, in der Erinnerungen und
Emotionen verarbeitet werden. Die Forscher vermuten, dass eine erhöhte
Konzentration des Stresshormons Cortisol diese Degeneration verursacht - eine
These, die in der Wissenschaft allerdings stark umstritten ist.
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler 15 Kinder im Alter zwischen
sieben und 13 Jahren. Alle Teilnehmer litten als Folge sexueller
Misshandlungen, Gewalt oder längerer Isolation an PTBS. Die Forscher maßen das
Volumen des Hippocampus zu Beginn und am Ende der ein- bis eineinhalbjährigen
Studiendauer. Ihr Ergebnis: Kinder mit stärkeren Symptomen und höherem
Cortisol-Spiegel waren besonders anfällig für eine Reduzierung ihres
Hippocampus.
"Um die Gehirnentwicklung zu stimulieren ist Stress zwar absolut notwendig",
sagt Studienleiter Victor Carrion vom Lucile Packard Children's Hospital.
"Zuviel Stress kann allerdings schädlich sein." In Tierversuchen konnte
bereits nachgewiesen werden, dass Cortisol Zellen im Hippocampus tötet. Die
Forscher vermuten deshalb einen sich selbst verstärkenden Prozess: je geringer
der Hippocampus, desto schlechter der Umgang der Kinder mit Stress. Die
Symptome von PTBS könnten sich damit weiter verstärken.
"Diese These ist in der Forschung allerdings stark umstritten", sagt Thomas
Ehring von der Universität Amsterdam
http://www.uva.nl/start.cfm im
Gespräch mit pressetext. Denn bei Menschen sind die Forschungsergebnisse zum
Zusammenhang zwischen Trauma, Cortisol und Hippocampusvolumen sehr
widersprüchlich. "Patienten, die nach einem Trauma PTBS entwickelt haben,
hatten sogar einen geringeren Cortisolspiegel als jene, die gesund blieben,"
sagt Ehring. "Um die Funktionsfähigkeit des Hippocampus zu stören, hätte der
Cortisolspiegel aber besonders hoch sein müssen."
PTBS kann durch verschiedene Risikofaktoren verursacht werden. So sind etwa
Frauen grundsätzlich stärker betroffen als Männer, die soziale Unterstützung
nach einem Trauma sei möglicherweise ebenfalls ein wichtiger Einflussfaktor.
"Wichtig ist, dass nicht jeder Mensch nach einem Trauma PTBS entwickelt", sagt
Ehring. "Vor allem beim erstmaligen Vorkommen eines Traumas gibt es gute
Therapiemöglichkeiten." So könnten sich Betroffene einer psychologischen
Behandlung unterziehen. Grundsätzlich sei auch der Einsatz verschiedener
Antidepressiva möglich. Schätzungsweise jeder zehnte Mensch entwickelt während
seines Lebens eine Posttraumatische Belastungsstörung.
(Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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