Toronto/Boston (pte/20.12.2006/10:50) - Wer
gute Laune in die Arbeit mitbringt, muss nicht zwangsläufig die besseren
Leistungen bringen. So lautet die zentrale Aussage einer aktuellen
Studie der University of Toronto
http://www.utoronto.ca.
So erhöht gute Laune zwar die Kreativität, für eintönige Arbeiten wie
das Durchforsten von Datenbanken sei aber eine reizbare oder traurige
Laune besser. Der Grund dafür ist, dass bei schlechter Laune die
Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gerichtet wird. Gute Laune hingegen,
so die Forscher, würde leichter zu Ablenkung führen.
Stress, Sorge und schlechte Gemütsverfassung führen bekanntlich dazu,
dass die Menschen nur das sehen, was sich genau vor ihnen befindet. In
diesem Zusammenhang verweisen die Forscher auf ein extremes Beispiel:
Ein Mensch, auf den eine Waffe gerichtet wird, sieht lediglich die Waffe
und sonst nichts. Wohlbefinden hingegen erweitert das Denken und regt
zur Kreativität an. Unbekannt dabei war bislang, ob auch die Laune eines
Menschen Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit hat.
Zu diesem Zweck wurden mehrere Tests durchgeführt, bei denen Probanden
traurige, fröhliche und neutrale Musik vorgespielt wurde. Anschließend
wurden diese in einem ersten Schritt aufgefordert, ungewöhnliche Wörter
aufzuzählen. Probanden, die zuvor fröhliche Musik gehört hatten, waren
dazu besser in der Lage, als die eher deprimierte Kontrollgruppe. In
einem zweiten Schritt wurden den Probanden drei Briefe präsentiert, mit
der Aufforderung, nur den Mittleren zu beachten. Dadurch sollte der
Umfang visueller Aufmerksamkeit und die Fähigkeit lediglich Wichtiges zu
fokussieren überprüft werden. Hierbei schnitten die 'schlecht gelaunten'
Probanden weit besser ab.
Jeremy Wolf von der Harvard Medical School in Boston
http://www.hms.harvard.edu geht im Grunde mit den Ergebnissen
konform. Trotzdem merkt er an, dass es sich bei der Studie um eine reine
Laborsituation handele, wo unter manipulierten Bedingungen gearbeitet
werden würde. Daher können nur begrenzt Schlüsse auf die Realität
gezogen werden. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |