SIEGEN. Das Glaukom, oft
auch Grüner Star genannt, ist die häufigste Ursache für schleichende
Erblindungen durch eine Sehnervschädigung. Dies vor allem darum, weil es zu
spät erkannt und behandelt wird. Leider gehören regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt auch bei jüngeren Menschen etwa ab dem
40. Lebensjahr immer noch nicht zum Standard.
Als Ursache der Schädigung des Sehnervs und des
Absterbens von Nervenzellen der Netzhaut galt bislang ein zu hoher
Augeninnendruck. Doch viele weitere Faktoren wie Störungen der Blutversorgung
im Auge können ein Glaukom verursachen. Alarmierend ist allerdings die
Tatsache, dass selbst normale Augeninnendruckwerte – unter 21 mmHg – kein
sicheres Indiz für einen Glaukomausschluß sind. Unbekannt ist bei vielen
Augenärzten die Tatsache, daß 50% aller Glaukom-Patienten einen normalen
Augeninnendruck haben. Darum, so rät Dr. Norbert Freiburg 1. Vorsitzender vom
Bundesverband der Augen-Diagnostik-Centren (BADC), sollten Patienten auf eine
umfangreiche Glaukom-Diagnostik, die die Betrachtung des Sehnervkopfes
einschließt, bei der Vorsorgeuntersuchung bestehen.
Rechtzeitig erkannt, läßt sich der Augeninnendruck
nämlich meist mit Augentropfen sehr gut regulieren. Die Tropfen bewirken
entweder einer Verbesserung des Kammerwasserabflusses oder aber eine Hemmung
dessen Produktion. „Oft werden Betablocker zur Druckregulierung eingesetzt“,
erläutert Dr. Freiburg, „hier besteht allerdings das Nebenwirkungsrisiko von
Herzrhythmus- oder auch massiven, asthmaartigen Atemstörungen. Zudem
„vergessen“ viele Patienten beim Besuch ihres Hausarztes im Falle anderer
Erkrankungen, anzugeben daß sie Augentropfen mit Betablockern einsetzen. Dies
kann wiederum zu massiven Wechselwirkungen mit andere Medikamenten führen.“
Glaukom-Patienten, bei denen Augentropfen nicht
wirken oder eingesetzt werden dürfen, kann eine Laserbehandlung helfen.
Quelle: Institut für Gesundheitsaufklärung (Geldern) |