Oxford/Graz (pte/23.11.2006/13:45) - Forscher der
University of Oxford
http://www.ox.ac.uk haben nachgewiesen, warum junge Menschen leichter
lernen als ältere. Der Grund dafür ist, dass das Gehirn Erinnerungen
verschieden abspeichert. So nehmen junge Gehirne beispielsweise Informationen
leichter auf, ältere speichern die Informationen jedoch effektiver ab. Für die
Wissenschaft bedeute dies einen neuen interessanten Ansatz, weitere
Untersuchungen seien aber notwendig, so die Forscher.
Genau untersucht wurde das Nervensystem von jungen und alten Ratten, wobei
genau auf die Aktivität der Synapsen geachtet wurde. So wurde festgestellt,
dass die so genannten 'stillen Synapsen' hauptsächlich bei jungen Menschen
während der Speicherung von Informationen auftreten. Diese Synapsen nehmen
aber mit zunehmendem Alter ab, wodurch die Speicherung von Informationen -
also das Lernen - schwieriger wird. Für ältere Menschen sei das Lernen jedoch
nicht so wichtig, sondern eher das Abrufen gespeicherter Informationen. Dies
wird jedoch oft durch die doppelte oder mehrfache Verwendung bestimmter
Gehirnteile erschwert.
Dass es einen Zusammenhang zwischen der Lernfähigkeit und dem Gehirn gibt,
bestätigt auch Aljoscha Neubauer vom psychologischen Institut der Universität
Graz http://www.uni-graz.at
im Gespräch mit pressetext. "Die Flexibilität und Plastizität der
Nervenverbindungen im Gehirn nehmen mit zunehmenden Alter ab, wodurch die
Lernfähigkeit beeinträchtigt wird", erklärt Neubauer gegenüber pressetext.
Diese Defizite werden aber für gewöhnlich durch die so genannte
Lebenserfahrung ausgeglichen, die ein unglaubliches Potenzial besitzt. "Im
groben kann man sagen, die Leistungen im kognitiven Bereich nehmen nicht ab,
sondern ändern sich mit zunehmenden Alter", erklärt Neubauer abschließend.
(Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |