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Auch Fische haben eine Persönlichkeit
Es
gibt tapfere und auch feige Regenbogenforellen
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Liverpool (pte/22.11.2006/16:15)
- Nicht nur Säugetiere haben einen Charakter, wie Forscher der
University of Liverpool
http://www.liv.ac.uk
nun herausgefunden haben. Auch Regenbogenforellen können tapfer oder
feig sein - je nach dem, was sie in ihrem Leben gesehen oder gelernt
haben, berichten die Wissenschaftler in der jüngsten Online-Ausgabe des
Wissenschaftsmagazins Nature
http://www.nature.com.
Ausschlaggebend für das Verhalten der Fische scheinen verlorene oder
gewonnene Kämpfe unter Artgenossen zu sein.
Die Forscher um die Biologin Lynne Sneddon haben nach Untersuchungen
verschiedene Persönlichkeiten von Forellen identifizieren können. Wie
Menschen hätten diese Tiere ganz unterschiedlich auf neue
Konfrontationen reagiert. Während |
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sich die einen interessiert zeigten, waren andere sehr zurückhaltend
oder sogar ängstlich. Was die Forscher allerdings besonders
interessierte, war der Umstand, ob die Fische ihr Verhalten aufgrund
veränderter Lebensumstände auch ändern können. Dazu hatten die
Wissenschaftler besonders neugierige und interessierte Fische und
besonders scheue und zurückhaltende Fische separiert.
Die Idee der verschiedenen Tier-Charaktere liegt der Lehre des "behavorialen
Syndroms" bei Tieren zugrunde. Diese Theorie versucht zu erklären, warum
sich verschiedene Spezies nicht immer ihren Lebensumständen entsprechend
verhalten. Ein aggressives Männchen etwa mag zwar zur Abwehr seines
Reviers gut gerüstet sein, könnte aber aufgrund seines Verhaltens auch
Weibchen davon abhalten, sich mit ihm zu paaren. Die Forscher hatten die
Tiere in verschiedene Situationen gebracht, in denen sie teilweise als
Gewinner von Kämpfen, aber auch als Verlierer ausstiegen.
Sneddon hat in ihren Versuchen nun festgestellt, dass Schüchternheit und
Verwegenheit von physiologischen Faktoren wie etwa Stresshormon-Werten
abhängen. Wenn Fische einen Kampf verlieren, erhöhen sich diese
Stresshormon-Werte wie etwa jenes von Cortisol. Das macht sie in
zukünftigen Kämpfen umsichtiger. Zudem konnten die Forscher feststellen,
dass die Fische sehr genau das Verhalten anderer Fische beobachteten.
Wie vorhersehbar waren schüchterne Fische, die einen Kampf gewonnen
hatten, danach zuversichtlicher. Unerwarteterweise waren schüchterne
Fische, die im Kampf verloren hatten, danach bei der Nahrungssuche
wagemutiger. Das sei eine Art "Desperado-Effekt", meint die Forscherin.
Schüchterne Fische, die über ihren Charakter Bescheid wissen, müssten um
ihre Nahrung noch stärker kämpfen, damit sie überhaupt etwas zu fressen
bekommen. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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