London/Wien (pte/25.11.2006/06:05)
- Jeder Fuß besteht aus 26 Knochen, 19 Muskeln und einer Vielzahl von
Bändern, Sehnen, Adern und Nerven. Übergewicht im Kindesalter kann
diese Fußknochen erheblich schädigen und massiv verformen, wodurch es
zu Langzeitbeschwerden kommen kann. Dies geht aus einer aktuellen
Studie der University of East London
http://www.uel.ac.uk
hervor, die heute, Freitag, veröffentlicht wurde. Nach Angaben der
Forscher kann kindliches Übergewicht unter anderem zu Plattfüßen und
Rückenbeschwerden führen.
Untersucht wurden 200 Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren, wovon
über 50 mollig, 15 sehr mollig und weitere 30 Kinder eindeutig
übergewichtig waren. Dabei wurde festgestellt, dass die Füße
übergewichtiger Kinder etwa um 15 Millimeter länger und sieben
Millimeter breiter waren, als jene von normalgewichtigen Kindern. Bei
den eindeutig übergewichtigen Kindern waren die Füße um 18 Millimeter
länger und um 15 Millimeter breiter.
Wie die Forscher erklären, können Plattfüße zu erheblichen weiteren
Deformierungen wie X-Beine und Beschwerden im Rücken- und
Beckenbereich führen. "Die Ergebnisse sind äußerst wichtig und
interessant. Bisher hat Übergewicht Kinder daran gehindert an
physischen Aktivitäten teilzunehmen", erklärt Stewart Morrison von der
University of East London. Nun könne man aber die Kinder mit
wissenschaftlich bestätigten Daten ermuntern Sport zu treiben, meint
Morrison, um so das überschüssige Gewicht wieder abzubauen.
Marion Boriß-Riedl vom Allgemeinen Krankenhaus Wien kann eine direkte
Verformung der Knochen aufgrund von Übergewicht nicht bestätigen.
"Übergewichtige Kinder tendieren eher zu Plattfüßen aber richtige
Verformungen der Knochen sind bisher unbekannt", so Boriß-Riedl im
Gespräch mit pressetext. Darüber hinaus führe Übergewicht zu
Belastungsschmerzen und in weitere Folge zu Gelenksproblemen. "Was
bisher festgestellt wurde ist, dass Menschen die von Kindesalter an
übergewichtig sind, Gelenkveränderungen aufweisen", so Boriß-Riedl.
Häufig werden bei übergewichtigen Kindern auch Muskelverkürzungen
festgestellt. In Summe sei es deshalb sehr wichtig für betroffene
Kinder, dass sie viel Bewegung machen und nicht vom Sportunterricht
befreit werden, wie es manchmal der Fall sei, so Boriß-Riedl
abschließend. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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