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Erfahrung verbessert Einschätzung des Krankheitsrisikos
Medien können zu verzerrten Einschätzungen führen
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Berlin/Basel (pte/08.08.2005/13:15) - Menschen können ihr
Krankheitsrisiko besser einschätzen, wenn sie sich auf die persönliche
Erfahrung als auf die Auswertung von Zahlenmaterial verlassen. Zu diesem
Ergebnis ist eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung
http://www.mpib-berlin.mpg.de/index_js.htm
und der Universität Basel
http://www.unibas.ch
gekommen. Wenn man sich
selbst frage, wie viele der Freunde und Verwandten eine bestimmte
Krankheit gehabt haben, erreiche man eine bessere Einschätzung des
individuellen Risikos. Im Vergleich dazu könnten jene, die sich auf
Statistiken in den Medien verließen, weit daneben liegen. Die Ergebnisse
der Studie wurden im Journal of Experimental Psychology
http://www.apa.org/journals/xge
veröffentlicht. Laut BBC hat dieses Verfahren aber auch seine Schwächen.
So könne es bei überängstlichen Menschen oder bei schlechten Erfahrungen
leicht zu einer Überschätzung des Risikos kommen.
Das Team um Ralph Herwig untersuchte wie das Risiko individuell
eingeschätzt wurde und welche Methode dafür am besten geeignet ist. Die
Wissenschafter ersuchten 110 Studenten ihrer Institutionen
Krankheitspaare hinsichtlich auf ihr Risiko zu bewerten. Dabei galt es
einzuschätzen, welche der beiden Krankheiten mehr Menschen töten oder
betreffen würde. Gesamt gesehen lagen die Studenten in 70 bis 80 Prozent
der Fälle richtig. Die Teilnehmer schienen dafür zwei Verfahren
einzusetzen. Dabei handelte es sich zum einen um die Auswertung der
verfügbaren Erinnerungen innerhalb des eigenen sozialen Netzwerkes und
zum anderen um die Einschätzung des Risikos basierend auf Informationen
aus den verschiedensten Informationsquellen wie Medien,
Gesundheitskampagnen und Warnungen von Ärzten.
Da es schwer ist, alle diese Informationen gleichzeitig zu verarbeiten,
tendieren die Einschätzungen zu einem Durchschnittswert. Das führt dazu,
dass das Risiko von selteneren Krankheiten, die häufiger in den Medien
erwähnt werden, eher höher eingeschätzt wird. Das Risiko häufigerer
Erkrankungen wird dementsprechend eher unterschätzt. Laut Hartwig
erreichen Menschen mit der Auswertung der Erfahrungen aus dem eigenen
Umfeld eher genauere Schätzungen. Verlasse man sich eher auf die
Massenmedien könne es leichter zu verzerrten Einschätzungen der
Wahrscheinlichkeit kommen. Zum Beispiel könne man so zu der Einschätzung
gelangen, dass mehr Menschen an Rinderwahn sterben als an Asthma.
(Ende)
Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH |
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