Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Schizophrenie – Leben in Einsamkeit und Armut


Dänemark. Wer aufgrund einer Schizophrenie erstmalig stationär aufgenommen wird, blickt oft schon auf mehrere Jahrzehnte zurück, die durch Einsamkeit und Arbeitslosigkeit geprägt sind. Nach der Entlassung scheint sich die Situation etwas zu entspannen, doch schon bald stabilisiert sie sich erneut auf einem hohen Niveau. Selbst 25 Jahre nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sind die ehemaligen Krankenhauspatienten signifikant häufiger unverheiratet und nicht voll beschäftigt als entsprechende Vergleichspersonen. Dies gilt besonders für Männer und Kranke, die wiederholt stationär behandelt werden mussten.

   Wie ungünstig sich eine Schizophrenie schon im Vorfeld ihrer klinischen Manifestation auswirken kann, beschreibt eine kontrollierte Studie von E. Agerbo und Mitarbeiter. Sie ging der Frage nach, inwieweit sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen von 5.341 Schizophrenie-Betroffenen und 53.410 Kontrollpersonen im Zeitverlauf unterscheiden. Hauptbezugspunkt war die erste stationäre Aufnahme der Patienten. Die erforderlichen Daten stammten aus drei großen dänischen Zentralregistern.

    Die Auswertung verdeutlicht, dass Patienten mit Schizophrenie schon lange vor der Diagnosestellung bzw. dem Behandlungsbeginn massive soziale Probleme haben können und dass auch eine kunstgerechte Therapie diese nur teilweise ausräumt bzw. stabilisiert. Eine Frühberentung scheint in vielen Fällen unvermeidbar. Angesichts der offenbar teilweise sehr langen Prodromalzeit wurden die mit Schizophrenien verbundenen indirekten Krankheitskosten bislang möglicherweise unterschätzt. In diesem Fall dürften von einer Frühinterventionen nicht nur die Patienten, sondern auch die öffentlichen Kassen profitieren.

E. Agerbo u. a.: Marital and labor market status in the long run in schizophrenia. Arch. Gen. Psychiatry 2004 (61) 28-33