Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Parkinson lässt Knochen brechen
 


Großbritannien. Im Vergleich zu alters- und geschlechtsentsprechenden internistischen Patienten kommt es bei Parkinson-Kranken nach der Diagnosestellung signifikant häufiger zu Frakturen (p = 0.007). Vor allem die Extremitäten sind vermehrt betroffen (p = 0,038). Tendenziell wird besonders der Oberschenkelknochen in Mitleidenschaft gezogen. Betrachtet man die Häufigkeit von Knochenbrüchen vor und nach der Diagnosestellung, so schnellt die Frakturrate – anders als bei Kontrollpersonen – nach Ausbruch der Krankheit eindeutig in die Höhe (p < 0,001). Präventivmaßnahmen erscheinen daher dringend geboten, wobei deren Effizienz allerdings noch in prospektiven Studien überprüft werden müsste.

    Diese Schlussfolgerungen ziehen R. W. Genever und Kollegen aus einer retrospektiven Studie an 200 Parkinson-Patienten und 200 Kontroll-Patienten mit anderen Diagnosen. Als Kontroll-Patienten kamen alters- und geschlechtsentsprechende Personen in Betracht, deren Diagnose innerhalb eines Monats nach der Parkinson-Diagnose des jeweiligen Index-Patienten gestellt worden war. Alle nach diesem Stichtag radiologisch gesicherten Frakturen wurden registriert und zwischen den beiden Gruppen verglichen. Außerdem wurden Knochenbrüche erfasst, die sich bereits vor dem Stichtag ereignet hatten. Das Durchschnittsalter lag in beiden Gruppen zwischen 75 und 76 Jahren.

    In den durchschnittlich 5,5 Jahren nach der Diagnosestellung kam es bei den Parkinson-Kranken zu mehr als doppelt so vielen Frakturen (n = 38) als in der Kontrollgruppe (n = 16). Bei Parkinson-Patienten brach am häufigsten der Oberschenkel (11 von 38 Frakturen). Dagegen war in der Kontrollgruppe der Unterarm am meisten gefährdet (5 von 16 Frakturen). Das Frakturrisiko schien für Parkinson-Patienten mit der Diagnosestellung drastisch anzusteigen, da sich für die zurückliegenden 70 Jahre nur 12 Frakturen in Erfahrung bringen ließen. Demgegenüber hatten sich in der Kontrollgruppe nach der Diagnosestellung weniger Frakturen ereignet (16) als im davor liegenden weitaus längeren Zeitraum (25).

    Die Autoren sind sich der Schwächen ihrer Studie bewusst (z. B. retrospektives Design, keine Vergleichsgruppe gesunder Personen). Dennoch halten sie die Hinweise ihrer Untersuchung für ernst genug, um eingehendere Studien in Gang zu setzen. In diesen sollte insbesondere auch die Knochendichte im Verlauf der Parkinson-Krankheit kontrolliert werden. Denn in der vorliegenden Studie belegten Wirbelfrakturen (achtmal) neben Unterarmfrakturen (ebenfalls achtmal) Platz 2 unter den am häufigsten betroffenen Knochen. Bekanntlich ist nur einer von vier Wirbelfrakturen auf einen Sturz zurückzuführen. Dafür scheint Osteoporose in diesen Fällen eine umso bedeutsamere Rolle zu spielen.

R. W. Genever u. a.: Fracture rates in Parkinson´s disease compared with age- and gender-matched controls: a retrospective cohort study. Age and Ageing 2005 (34) 21-24