Köln, 6. März 2006.- Die Erfolgsmeldungen der
Krebsforschung können täuschen: Verbesserte Diagnose- und Therapieverfahren
erwecken manchmal den Eindruck, vor Darmkrebs sei man heutzutage ohnehin
geschützt. Aber nur, wenn Krebs oder dessen Vorstufen rechtzeitig erkannt
werden, liegen die Heilungschancen bei fast 100%. „Als zweithäufigste
Krebserkrankung hat Darmkrebs seinen Schrecken nicht verloren“, erklärt Dr.
med. Martina Waitz, Ärztin und Chefredakteurin des unabhängigen
Gesundheitsportals Onmeda. „Dennoch nimmt bisher nur ein Bruchteil aller
Versicherten das Angebot zur Darmspiegelung der gesetzlichen Kassen in
Anspruch.“ Jährlich erkranken fast 70.000 Menschen in Deutschland an
bösartigen Tumoren des Dickdarms. Etwa 30.000 sterben daran.
Aufklärung alleine schafft kaum Anreiz
Die meisten trifft der Darmkrebs in der zweiten
Lebenshälfte, überwiegend ab dem 50. Lebensjahr. Darauf haben die gesetzlichen
Krankenkassen ihr Präventionsangebot abgestimmt. Für Versicherte im Alter von
50 bis 55 Jahren übernehmen sie die Kosten für einen jährlichen Test auf
verstecktes Blut im Stuhl (Hämocculttest). Außerdem besteht ab dem 56.
Lebensjahr ein Anspruch auf Darmspiegelung (Koloskopie). Gerade die
letztgenannte Methode gilt als die sicherste, um Krebsvorstufen ausfindig zu
machen und sofort zu entfernen. Laut Robert-Koch-Institut hat die Spiegelung
des Darms jedoch bisher kaum Einfluss auf die Neuerkrankungsrate. Trotz der
Aufklärungskampagnen, besonders im Monat März, nehmen immer noch zu wenige
dieses Angebot wahr. Manche scheuen auch die Untersuchung aus Angst vor dem
Eingriff. Die dabei eingesetzten modernen Geräte sorgen allerdings dafür, dass
der Körper prinzipiell kaum belastet wird und die Behandlung schmerzfrei
verläuft.
Erkrankungsrisiken richtig einschätzen
Darmkrebs lauert in der Stille. Es ist eine
schleichende Krankheit, die sich in der Regel aus gutartigen Wucherungen der
Darmschleimhaut entwickelt, aus so genannten Polypen. Bis diese zu Krebszellen
entarten, können bis zu 10 Jahre vergehen. Wenn Schmerzen auftreten, ist die
Krankheit meist schon fortgeschritten. Daher ist es wichtig, so früh wie
möglich darüber zu reden, zumal Darmkrebs auch familiär bedingt sein kann.
„Bei Verwandten ersten Grads ist die Wahrscheinlichkeit, gleichfalls an
Darmkrebs zu erkranken, zwei- bis viermal so hoch“, erläutert Dr. Waitz. „Da
der Krebs bei Risikopatienten schon in jungen Jahren ausbrechen kann, ist
grundsätzlich ein klärendes Gespräch mit dem Arzt ratsam.“ Lässt sich generell
eine genetische Disposition für Darmkrebs nachweisen tragen die Kassen die
Kosten für Früherkennungsuntersuchungen auch vor dem 50. Lebensjahr.
Mit Bewegung und Ernährung den Darm fit
halten
Nicht nur mit zunehmendem Alter steigt das
Darmkrebsrisiko, auch ein ungesunder Lebensstil kann hierzu beitragen. Wer
stark übergewichtig und bewegungsmüde ist, häufig Alkohol trinkt und raucht,
ist besonders gefährdet. Um die Erkrankungswahrscheinlichkeit zu reduzieren,
empfiehlt sich viel Sport und eine ballaststoffreiche, fettarme Kost. Tipps
hierzu gibt es auf
www.onmeda.de.
Auf den Seiten des Gesundheitsportals kann man sich rund um eine ausgewogene
Ernährungsweise informieren und erfahren,
wie sich durch gezieltes
Fitnesstraining Krankheiten vorbeugen
lassen. Im aktuellen
Darmkrebsvorsorge-Special werden die
empfohlenen Früherkennungsangebote,
Hämocculttest und
Darmspiegelung, ausführlich vorgestellt.
Nicht zuletzt bietet ein
Expertenforum die Möglichkeit, sich
fachärztlichen Rat einzuholen sowie über die Krebskrankheit mit anderen
auszutauschen.
Quelle: Onmeda-Pressedienst
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