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Darmkrebspatienten leiden unter psychischen Problemen
Lebensqualität stark
eingeschränkt
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Heidelberg (pte/19.07.2006/11:50) - Eine
Studie an über 300 Darmkrebspatienten zeigt, dass Betroffene noch viele
Jahre nach der Diagnose Darmkrebs an psychischen Problemen leiden. Die
Lebensqualität und das Wohlbefinden sind durch Atemnot, Schlafstörungen,
Teilnahmslosigkeit, Darmprobleme und finanzielle Sorgen stark
eingeschränkt. Dies ergab eine Studie der Abteilung Klinische
Epidemiologie und Alternsforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums
http://www.dkfz.de, dem
Epidemiologischen Krebsregister Saarland
http://www.krebsregister.saarland.de und der Abteilung für
Epidemiologie der Universität Ulm
http://www.uni-ulm.de/epidemiologie.
Auch im dritten Jahr nach der Diagnose verbessert sich die
Lebensqualität der Patienten nur in den Bereichen der Finanzen oder der
Anpassung an den künstlichen Darmausgang, so die Studienergebnisse.
"Zukunftsangst, depressive Verstimmung, eine erschwerte soziale
Interaktion mit Freunden sowie vermindertes Interesse an der
Durchführung von Freizeitaktivitäten sind die psychischen und sozialen
Folgen", erklärt Volker Arndt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung des Deutschen
Krebsforschungszentrums und Initiator der Studie, im Gespräch mit
pressetext. Besonders junge Patienten sind von seelischen Folgen der
Diagnose betroffen, sie betrachten die Krebserkrankung als Bedrohung und
empfinden eine größere gesundheitliche Beeinträchtigung als ältere
Patienten.
Mit Hilfe des Fragebogens EORTC-QLQ C30 zum Standard der Lebensqualität
von Krebspatienten wurden die Darmkrebspatienten befragt. Ziel der
Studie sei es, auf das Defizit in der psychosozialen Betreuung
aufmerksam zu machen und das Bewusstsein der Ärzte für soziale und
emotionale Probleme der Betroffenen zu erhöhen, da viel zu wenig darauf
geachtet werde, so Arndt. Um den einzelnen Patienten zu helfen gibt es
verschiedene Möglichkeiten wie Medikamente, psychische Interventionen
oder leichte körperliche Aktivitäten. Nicht jeder möchte eine
Therapiegruppe besuchen, dafür gebe es aber auch andere individuelle
Konzepte, um die Freiheit und das Leben neu zu entdecken, erläutert
Arndt.
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten mit weltweit über einer
Mio. Neuerkrankungen pro Jahr. Langzeitstudien befassen sich bisher in
der Regel lediglich mit dem erneuten Auftreten der Tumore oder mit
Überlebensraten. Die Lebensqualität von Patienten mit und ohne
künstlichen Darmausgang sei aber gleichermaßen beeinträchtigt. 20 bis 30
Prozent der Darmkrebspatienten haben einen künstlichen Darmausgang und
fühlen sich stark in ihren Aktivitäten beeinflusst, so Arndt. Zukünftig
wollen die Forscher untersuchen, wie lange die Beeinträchtigung in der
Lebensqualität anhalten oder ob gerade junge Patienten nach der
Behandlung dauerhaft unter psychischen Problemen leiden. Weitere Studien
über die psychischen Folgen von Darmkrebs sollen helfen, Lebensqualität
und Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern. (Ende)
Quelle: Pressetext.Nachrichtenagentur GmbH |
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