Los Angeles/Wien (pte/06.10.2006/06:15) -
Chemotherapien können neben ihren herkömmlichen Nebenwirkungen wie
beispielsweise Haarausfall und Übelkeit noch weitere, langjährige Auswirkungen
auf das Gehirn haben. So beeinträchtigt etwa die Chemobehandlung das
Gedächtnis sowie die Konzentrationsfähigkeit ehemaliger Brustkrebspatientinnen
noch zehn Jahre nach der Behandlung. Eine Studie zeigte zum ersten Mal, welche
Veränderungen im Gehirn verantwortlich für die kognitive Beeinträchtigung
sind. Nun sollen weitere Studien in diesem Bereich folgen.
Mit Hilfe von Hirnscans haben Forscher von der University of California in Los
Angeles http://www.ucla.edu
bei ehemaligen Brustkrebspatientinnen kognitive Einschränkungen bis zu zehn
Jahre nach der Chemobehandlung nachgewiesen. Wie die
Positronen-Emissions-Tomographie (PET) gezeigt hat, wirkt sich die
Chemotherapie auf die Stoffwechselvorgänge und den Blutfluss im Gehirn aus.
Dadurch kommt es zu geringeren Stoffwechselaktivitäten in Vorderhirn, wodurch
es den Frauen schwerer fiel, Gedächtnisaufgaben zu bewältigen. Weiters wurden
bei der Aufgabenlösung selbst ungewöhnlich starke Aktivität im Bereich des
Vorderhirns und ein erhöhten Blutfluss registriert, was als Zeichen erhöhter
Anstrengung gedeutet wurde. Die Ergebnisse der Forschung werden nun unter dem
Titel "Brustkrebs - Forschung und Behandlung" publiziert.
Wie die gynäkologische Abteilung des AKH Wiens auf Anfrage von pressetext
erklärt, sind die möglichen negativen Auswirkungen einer Chemotherapie auf die
kognitiven Leistungen der Patienten schon länger bekannt. Doch stehe aus
onkologischer Sicht die Effektivität einer Behandlung im Vordergrund und diese
sei bei einer Chemotherapie in jedem Fall gegeben. Weiters solle man bei der
Interpretation einer derartigen deskriptiven Studie vorsichtig sein, da diese
vordergründig nur dazu dient, Annahmen und Vermutungen wissenschaftlich zu
bestätigen. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |