Beispiele für
" innere Gesetze"
und "bessere Alternativen"
Die Welt enthält
mehr Möglichkeiten, als wir uns vorstellen können.
Je mehr Alternativen man bei dieser Übung entwickelt,
umso mehr (innere) Freiheit erschließt man sich. |
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Name:
Patientin mit Dysthymie und Selbstwertproblemen |
Vorname:
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Datum:
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Paragraph 1:
Ich muss immer zuverlässig
sein.
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Bessere Alternativen:
1. Manche Dinge regeln
sich auch von selbst!
2. Keiner kann immer zuverlässig sein.
3. Ich entscheide selbst, wann ich zuverlässig bin, wann mir
Zuverlässigkeit besonders wichtig ist.
4. Auch Zuverlässigkeit lässt gewisse Toleranzen. |
Paragraph 2:
Ich darf andere Menschen nicht enttäuschen. |
Bessere Alternativen:
1. Es ist gut, wenn
Täuschungen wegfallen und ich gesehen/ erlebt werde, wie ich bin.
2. Ich möchte auch die Ansprüche Anderer überprüfen, die ich zu enttäuschen
meine.
3. Es ist sinnvoll, zu überprüfen, ob jemand durch mein Verhalten wirklich
enttäuscht ist, wenn ich das meine.
4. Wenn jemand mir verbietet, andere zu enttäuschen, bin ich es selbst. |
Paragraph 3:
Ich muss bei möglichst
vielen Menschen beliebt sein. |
Bessere Alternativen:
1. Ich möchte mir in
Zukunft meine Freunde aktiver aussuchen – so, dass Sie zu mir passen.
2. Ich möchte authentisch sein und auch mit Unbeliebtheit zufrieden leben.
3. Wer mich nicht mag, hat mich nicht verdient..
4. Ich kann Beliebtheit gar nicht so sehr aktiv beeinflussen wie, ich oft
meine.
5. Es gibt so viele unterschiedliche Menschen – wie kann man da bei vielen
beliebt sein? |
Paragraph 4:
Ich muss mich so
verhalten, dass es nicht zu Konflikten kommt. |
Bessere Alternativen:
1. Begrüße jeden Konflikt
als Chance.
2. Die Kunst besteht weniger darin, Konflikte zu vermeiden als sie konstruktiv
zu führen.
3. Ich möchte in und nach Konflikten den Respekt vor anderen wahren.
4. Ich habe das Recht, andere darauf anzusprechen, wenn sie meine Grenzen
überschreiten. |
Paragraph 5:
Schweigen und denken kann
niemanden kränken. |
Bessere Alternativen:
1. Wenn ich meine Meinung
nicht sage, wird sie auch nicht gehört. Trotzdem möchte ich das in
rücksichtsvoller Weise tun.
2. Schweigen und bloßes Denken macht mich als Mensch unsichtbar.
3. Schweigen und Denken tut die Seele verrenken.
4. In manchen Situationen haben Andere das Recht auf meine Meinung. |
Paragraph 6:
Im Zweifelsfall muss ich
eher zurück stecken als dass ich bei anderen anecke. |
Bessere Alternativen:
1. Für die mir wichtigen
Dinge lohnt es sich anzuecken.
2. Es kann mich manchmal auch weiterbringen, wenn ich anecke.
3. Meine Ansichten und Ansätze könne auch andere weiter bringen.
4. Es lohnt sich zu überprüfen, wie „robust“ die anderen sind. (Vielleicht
ecke ich ja gar nicht an, obwohl ich das meine….) |
Paragraph 7:
Ich muss eine brave
Tochter sein und darf meine Eltern nicht enttäuschen oder verletzen.
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Bessere Alternativen:
1. Ich möchte mein eigenes
Leben führen und das meinen Eltern auch zeigen.
2. Wenn ich mich meinen Eltern gegenüber differenziert äußere, täusche ich sie
nicht und nehme sie ernst.
3. Was meine Mutter verletzt, verletzt meinen Vater noch lange nicht
(vielleicht auch umgekehrt?)
4. Was ist schon brav? |
Paragraph 8:
Ich muss anderen Leuten
immer Gefallen tun, wenn es möglich ist. |
Bessere Alternativen:
1. Ich möchte Prioritäten
setzen – meine eigenen Anliegen sind genauso wichtig!
2. Auch ich kann um Gefallen bitten, z.B. mich zu verschonen.
3. Wenn ich anderen auch mal einen Gefallen abschlage, lernen sie meine
Grenzen besser kennen und wahrscheinlich auch respektieren. |
Paragraph 9:
Ich muss eine gute
Beziehung führen, und Konflikte immer ausgleichen. |
Bessere Alternativen:
1. Eine gute Beziehung
setzt manchmal Konflikte voraus.
2. Ich möchte noch mehr lernen Konflikte wertschätzend zu führen und
konstruktiv zu lösen.
3. Was für mich eine gute Beziehung ist, kann ich selber definieren. |
Paragraph 10:
Ich bin immer voll
verantwortlich, wenn ich etwas beeinflussen kann. |
Bessere Alternativen:
1. Nein – bin ich nicht!!!
– ich bin nicht Gott.
2. Ich kann weniger beeinflussen, als ich oft empfinde.
3. „Etwas“ beeinflussen heißt auch nur „etwas“ verantwortlich sein.
4. Ich möchte anderen mehr ver- und zutrauen und sie nicht entmündigen. |
Paragraph 11:
Was ich tue, muss ich
perfekt machen. |
Bessere Alternativen:
1. Schon 20 % Einsatz
bringt 80 % Output.
2. Ich möchte stärker berücksichtigen, wo wirklich ein höherer Output als 80 %
nötig ist.
3. Ich kann auch gut improvisieren und möchte das stärker nutzen.
4. Ich möchte Möglichkeiten des Delegierens stärker nutzen – auch andere
können was und ich bin nicht für alles verantwortlich. |
Paragraph 12:
Ich muss einen großen
Gästekreis haben. |
Bessere Alternativen:
1. Wenige sehr gute
Freunde sind Lebensqualität.
2. Schon 10 Freunde sind ein guter Freundeskreis.
3. Ich möchte die Begriffe „Freund“ und „Bekannter“ nicht mehr gleichsetzen.
4. Es gibt viele verschiedene Arten von Freundschaft. |
Paragraph 13:
Wenn ich nicht alles
sofort verstehe, bin ich dumm. |
Bessere Alternative:
1. Niemand versteht alles
sofort.
2. Ich habe das Recht nachzufragen.
3. Jeder hat unterschiedliche Begabungen (und eigentlich zeigt meine Erfahrung
mir, dass ich davon doch ganz schön viele habe!!!)
4. Ich bin nicht dumm!!! |