San Francisco (pte, 30.
Nov 2004 09:15) - Psychologischer Stress kann die Chromosome einer Frau
um zehn Jahre altern lassen. Der genaue Zusammenhang zwischen Stress,
Alterung und Gesundheit auf zellularer Ebene ist derzeit nicht geklärt.
Ein Team der University of California
http://www.ucsf.edu
hat jetzt unter der Leitung von Elissa Epel die Auswirkungen von Stress
auf die Zelle untersucht. Die Wissenschafter analysierten die Chromosome
der weißen Blutkörperchen von 58 Müttern. Zwei Drittel der Frauen hatten
chronisch kranke Kinder. Die Kinder der restlichen Teilnehmerinnen waren
gesund, so dass von einer geringeren Stressbelastung ausgegangen wurde.
In der Telomerlänge der beiden Gruppen gab es keinen Unterschied. Jene
Frauen, die in beiden Gruppen am stärksten belastet waren, verfügten
jedoch auch über die kürzesten Telomere. Dieser Effekt war so deutlich,
dass er zwischen neun und 17 Jahren der Zellalterung entsprach. Die
Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy
of Sciences
http://www.pnas.org
veröffentlicht.
Laut Epel kamen diese Forschungsergebnisse nicht überraschend. Sie geht
davon aus, dass die Wahrnehmung der Welt entscheidender sein kann als
die objektive Realität. "Empfindet jemand Stress, muss das ernst
genommen werden, da es auf der zellularen Ebene Niederschlag finden
kann." Jene Frauen, die am längsten für ein krankes Kind gesorgt hatte,
verfügten über die kürzesten Telomere. Ihre eigene Wahrnehmung der
Belastung spielte dabei laut NewScientist keine Rolle. Weitere
Untersuchungen sind laut Epel erforderlich, um die Ergebnisse dieser
Studie zu bestätigen, in der Lebensstil, sozialer Status oder
Umweltbelastung nicht berücksichtigt wurden. Ein Stück DNA, das Telomer,
schützt das Chromosomende und fördert die genetische Stabilität. Bei
jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere, so dass die nachfolgenden
Zellen bereits über etwas kürzere Telomere verfügen. (Ende)
Quelle: Presseagentur Nachrichtentext |