ADHD
Englische Bezeichnung für ADHS (attention
deficit hyperactivity disorder)
ADHS
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätstörung
mit den Leitsymptomen Unaufmerksamkeit, starke Unruhe (Hyperaktivität) und
Impulsivität, die in einem für den Entwicklungsstand des Betroffenen
abnormen Ausmaß situationsübergreifend auftreten
ADS
Aufmerksamkeitsdefizitstörung ohne Hyperaktivität mit
den Leitsymptomen Unaufmerksamkeit und Impulsivität. Abgrenzung der
Begriffe ADS und ADHS wird nicht immer eindeutig vorgenommen
Basalganglien
Endhirn-
und Zwischenhirnnervenzellen mit Bedeutung für die Steuerung der Motorik,
der Körperhaltung sowie der Gestik und Mimik
Cerebellum
(Kleinhirn)
Der in der hinteren
Schädelgrube liegende Hirnteil, der als Zentrum zur Steuerung der
willkürlichen Motorik, der Bewegungskoordination sowie des Gleichgewichts
dient
Conners parent
Standardisiertes Messinstrument zur
Beurteilung der
rating scale
ADHS-typischen Verhaltensauffälligkeiten
durch die Eltern, insbesondere
nach Einleitung von Therapiemaßnahmen
DAT1
Dopamin-Transporter-Gen, an dem in molekular-genetischen Untersuchungen
bei ADHS-Kindern Veränderungen auf einem Allel nachgewiesen werden konnten
Differenzialdiagnostik
Diagnostik zur
Abgrenzung und Identifizierung klinisch ähnlicher Krankheiten
Dopamin
Botenstoff
(Neurotransmitter), der als Zwischenprodukt der Adrenalin- und
Noradrenalinsynthese entsteht; Dopamin spielt eine große Rolle bei der
Reizübertragung in den Synapsen
dopaminerg
Durch
Dopaminfreisetzung wirkend
DRD4
Dopamin-Rezeptor-Gen, an dem in molekulargenetischen Untersuchungen bei
ADHS-Kindern Veränderungen nachgewiesen werden konnten
DSM-IV
Internationales Klassifikationssystem zur Einteilung psychischer
Erkrankungen der American Psychiatric Association (APA). Bei ADHS
unterscheidet das DSM-IV Klassifikationssystem drei Subtypen: überwiegend
hyperaktiv-impulsiv, überwiegend unaufmerksam und einen Mischtyp
Elterntraining
Training und Übungen
für die Eltern zum Erlernen bestimmter Verhaltensweisen gegenüber
ADHS-Kinder
Frontaler
Kortex
Großhirnrinde; das
Großhirn ist Teil des Endhirns, das sich aus einer rechten und einer
linken Endhirnhemi-sphäre und entsprechenden Verbindungsteilen
zusammensetzt; das Großhirn fasst die Informationen aus dem gesamten
Nervensystem zusammen und verarbeitet sie
Globus pallidus
Basalganglie mit Bedeutung für die
Informationsverarbeitung von neurologischen Impulsen zwischen
verschiedenen Regionen der Großhirnrinde
Hyperaktivität
Übersteigerter
Bewegungsdrang und motorische Unruhe
Hyperkinetisches
Alternative
Bezeichnung für ADHS
Syndrom
ICD-10
Internationales
Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO); das ICD-10 Klassifikationssystem
unterscheidet zwischen einer einfachen Aktivitäts- und
Aufmerksamkeitsstörung sowie einer hyperkinetischen Störung des
Sozialverhaltens
IOWA rating scale
Inattention
and Overactivity with aggression Standardisiertes
Instrument zur Messung der ADHS- typischen Verhaltensmuster, das
insbesondere nach Einleitung von Therapiemaßnahmen genutzt wird
Komorbiditäten
Begleiterkrankungen einer ADHS, die durch eine Differenzialdiagnostik
abgegrenzt und gesondert therapiert werden müssen
Corpus callosum
Die beiden
Großhirnhälften verbindende Nervenfasern
Multimodale
Therapie
Therapieansatz, der
sich aus einer Kombination unterschiedlicher Therapien zusammensetzt: der
multimodale Ansatz bei ADHS umfasst neben einer Pharmakotherapie auch
verhaltenstherapeutische und pädagogische Maßnahmen
Methylphenidat
Das am häufigsten eingesetzte Stimulans
zur Behandlung der ADHS
Neurotransmitter
Im
Nervensystem wirkende Substanz, die im Körper als Informations- und
Signalüberträger funktioniert
Noradrenalin
Im
Nebennierenmark und dem sympathischen Nerven-system gebildeter Botenstoff
(Neurotransmitter), der eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung im
Gehirn spielt
Nucleus caudatus
Basalganglie mit Bedeutung für
die Informationsverarbeitung von neurologischen Impulsen zwischen
verschiedenen Regionen der Großhirnrinde
Psychostimulanzien
Medikamente, die das Zentralnervensystem beeinflussen und dadurch
antriebssteigernd und anregend wirken; bei ADHS-Patienten führt der
Einsatz von Stimulanzien zu einer Reduzierung der ADHS-typischen Symptome
Synapse
Kontaktstelle zwischen zwei Nervenzellen, die der Informationsübertragung
von Nervenzellen auf andere Zellen dient. Die Informationsübertragung
erfolgt mittels chemischer Botenstoffe, der sogenannten Neurotransmitter
Synaptischer
Spalt
Trennungsspalt
zwischen zwei Synapsenteilen
Teilleistungsstörung
Leistungsstörungen,
die das Gedächtnis, die Wahrnehmung oder die Feinmotorik betreffen können;
im Zusammenhang mit ADHS sind vor allem Lese-Rechtschreib-schwäche und
Rechenschwäche bedeutsam
Tic-Störungen
Unwillkürliche
Muskelzuckungen, die als Komorbidität bei ADHS auftreten können
Verhaltenstherapie
Psychotherapeutische
Behandlung von auffälligem und unerwünschtem Verhalten; die unerwünschten
Verhaltensweisen werden abgebaut und gezielt durch neu erlernte ersetzt;
die Verhaltenstherapie ist ein Baustein einer multimodalen Therapie der
ADHS
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