Verletzungen gezielt vorbeugen
Müde Spieler verletzen sich besonders häufig. Pausen, vernünftiges
Aufwärmen, Dehnungsübungen (Stretching) und Übungen zur Verbesserung
des Koordinationsvermögens sind eine wirksame Verletzungsprophylaxe.
Man soll bereits leicht schwitzen, aber keinesfalls dabei ermüden.
Auch bei warmem Wetter oder vor Beginn der zweiten Halbzeit ist
Aufwärmen angezeigt (nach dem Aufwärmen warm halten!). Wenigstens 5
Minuten vor Wettkampfbeginn ist zu pausieren, um sich von einer
eventuellen leichten Ermüdung wieder zu erholen. Gelenke lassen sich
durch Muskeltraining stabilisieren. Nach einer Verletzung sollte man
nicht zu früh das volle Training wieder aufnehmen: Viele
Verletzungen sind "Neuauflagen" einer alten Verletzung.
Sicherheit geht vor Eitelkeit
Vor
allem Kampfsportlerinnen sollten ihr Haar nicht locker tragen,
Finger- und Fußnägel kurz schneiden und Schmuckgegenstände beim
Kampf ablegen. Da Zahnverletzungen sehr entstellend sein können,
empfiehlt sich die Verwendung eines Mundschutzes. Auf saubere
Fingernägel achten.
Hals beweglich halten - Nackenmuskulatur kräftigen
Übungen, die die Gelenkigkeit des Halses fördern (Beugen, Strecken,
Drehen), nützen jedem Sportler. Die Kraft der Halsmuskulatur lässt
sich durch isometrische Übungen verbessern (Kopfbewegungen gegen den
von der Hand geleisteten Widerstand).
Kampfsportlerinnen sollen BH tragen
Durch die größere Beweglichkeit der weiblichen Brust ist diese im
Kampfsport vermehrt gefährdet. Frauen ist daher anzuraten, einen gut
sitzenden Schutz-BH zu tragen. Bildet sich nach einem Schlag auf die
Brust ein Knoten (meist eine Fettgewebsnekrose), sollte dieser immer
untersucht werden, auch wenn er offenbar auf einen Schlag oder Tritt
zurückzuführen ist. Auch beim Lauftraining ist ein BH sinnvoll: Er
vermeidet Reizungen der Brustwarze) Nicht nur kampfsporttreibende
Männer sollten ihre Genitalregion besonders schützen, auch bei
Frauen ist dies angezeigt (Minimalprogramm: Verwendung einer
Monatsbinde).
Erkältungen nicht bagatellisieren
Selbst bei leichteren Infektionen der Atemwege sollte das Training
bis zur Genesung vermindert oder sogar unterbrochen werden. Auch
scheinbar banale Infekte können zu Herzmuskelentzündungen oder
Herzrhythmusstörungen führen.
Kontaktlinsen schützen das Auge
Augen, die Kontaktlinsen tragen, leiden oft unter einer Prellung
weniger als Augen, die nicht auf diese Weise versorgt wurden.
Vermutlich liegt dies daran, dass die Linsen den Aufpralldruck auf
eine größere Fläche verteilen und für das Auge wie ein Korsett
wirken.
Fußpilz vermeiden - Fußhygiene betreiben
Fußpilz ist ein häufiges Problem von Sportlern. Seltener
Handtuchwechsel und deren gemeinsame Benutzung fördern die
Übertragung. Bereits infizierte Sportler sollten eine eigene Dusche
verwenden oder Plastiksandalen tragen und sich beim Umkleiden auf
ein Handtuch stellen. Sportler sollten ihre Füße mindestens einmal
täglich, wenigstens aber nach jedem Training, mit warmem Wasser
waschen. Damit die Haut nicht aufweicht, dürfen die Füße nur relativ
kurz im Wasser bleiben. Das Abtrocknen sollte sanft (aber gründlich
- insbesondere zwischen den Zehen) erfolgen, um Hautrisse zu
vermeiden. Die Strümpfe sind täglich zu wechseln und
schweißfördernde Nylonsocken möglichst zu vermeiden. Auch
Fußgymnastik sollte zur täglichen Gesundheitshygiene gehören.
Muskelkater: Mit weniger als halber Kraft weiter machen
Entsteht ein Muskelkater, sollte man mit weniger als 30 Prozent der
Maximalkraft 15 bis 30 Minuten weitertrainieren und anschließend
reichlich Wärme anwenden. Mit diesem Vorgehen kann die Erholungszeit
um bis zu 50 Prozent reduziert werden.
Gründen Sie im Sportverein ein Sicherheitsteam und führen Sie
"Sicherheitskonferenzen" durch
Viele Verletzungen lassen sich vermeiden oder werden falsch
versorgt. Häufig mangelt es nur am nötigen Wissen beim Sportler bzw.
Trainer. Regelmäßiger Erfahrungsaustausch im Team (bestehend aus
Trainern, Sportarzt, Zahnarzt, Physiotherapeut, Fußpfleger und
anderen "Experten") schafft Abhilfe. Auf solchen
Sicherheitskonferenzen sollten zum Beispiel Strategien zur
Beseitigung von Gefahrenquellen und zur optimalen Versorgung von
Sportverletzungen (praktische Übungen, Kontrollen der Erste Hilfe
Ausrüstung) entwickelt werden.
Beim Ortstermin Gefahrenquellen ausräumen
Viele Sportler lassen sich am besten durch ein Exempel erziehen. Es
lohnt sich daher, vor Ort auf bestehende Gefahrenquellen hinzuweisen
und sie gemeinsam mit dem Sportler zu beseitigen (zum Beispiel
herumliegende Bälle und feuchtes Laub am Tennisplatz, unebene
Anlaufbahnen vor der Sprunggrube). Auch die Kontrolle der
Sportausrüstung (zum Beispiel Fechtwaffen) gehört dazu.
Vor dem Stoß die Kugel reinigen
Wer vor dem Kugelstoß die Kugel gut trocknet und abreibt, die Finger
beim Stoß geschlossen hält und den Ellbogen genügend hoch führt,
verletzt sich seltener an der oberen Extremität. |