Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Schizophrenie-Telegramm


USA. Intrauterine Exposition mit Grippeviren begünstigt Schizophrenie

In einer fallkontrollierten Studie bestätigen A. S. Brown und Mitarbeiter erstmals anhand serologischer Daten die schon lange bestehende Vermutung, dass sich im Lauf des Lebens eher eine Schizophrenie entwickelt, wenn die betreffende Person schon intrauterin Kontakt mit Grippeviren hatte. Zu dieser Feststellung gelangte das Wissenschaftlerteam, nachdem sie mütterliches Serum von 64 Patienten mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis und von 125 Kontrollpersonen der gleichen Geburtsjahrgänge verglichen hatten. Dieses war den Müttern vor der Geburt entnommen und eingefroren worden. Es zeigte sich, dass eine Auseinandersetzung mit Grippeviren während des ersten Schwangerschaftsdrittels das Risiko versiebenfachte, im späteren Leben eine Schizophrenie zu entwickeln.

A. S. Brown u. a.: Serologic evidence of prenatal influenza in the etiology of schizophrenia. Arch. Gen. Psychiatry 2004 (61) 774-780

Ungarn. Tiergestützte Schizophreniebehandlung

Über gute Erfolge mit einer tiergestützten Therapie schizophrener Heimbewohner berichten Z. Kovács und Kollegen. Die ungarischen Wissenschaftler hatten sieben Schizophrenie-Patienten mittleren Alters neun Monate lang wöchentlich einmal mit einem Hund in Kontakt gebracht. Dessen Verhalten schien die Teilnehmer während der jeweils 50-minütigen Intervention vermehrt zu sozialer Interaktion, Äußerung von Gefühlen, vermehrter Konzentration und Sozialkompetenz zu motivieren. Die Tiertherapie ging mit deutlichen Verbesserungen in zahlreichen Lebensbereichen einher, die über die Behandlungsstunde hinaus anhielten und sich auf die Alltagsgestaltung auswirkten. Während die Kooperation der meist nachhaltig beeinträchtigten Patienten im allgemeinen zu wünschen übrig ließ, brach kein einziger von ihnen die Tiertherapie ab.

Z. Kovács u. a.: Animal assisted therapy for middle-aged schizophrenic patients living in a social institution. A pilot study. Clinical Rehabilitation 2004 (18) 483-486

Japan. Erhöhtes Schizophrenierisiko durch Vorsorgemängel und mütterliches Übergewicht während der Schwangerschaft

Wenn Mütter während der Schwangerschaft vergleichsweise selten Vorsorgetermine wahrnehmen und besonders in der Frühschwangerschaft übergewichtig sind, haben die jeweiligen Kinder ein erhöhtes Risiko, später an einer Schizophrenie zu erkranken. Auf diese möglichen Zusammenhänge macht eine Studie von M. Kawai und Mitarbeitern aufmerksam. Die japanischen Wissenschaftler hatten die Mütterpässe von 52 Schizophrenie-Patienten mit den Mütterpässen von 284 psychisch gesunden Kontrollpersonen verglichen. Die Analyse ergab, dass jeder zusätzlich von einer Schwangeren wahrgenommene Vorsorgetermin das Schizophrenie-Risiko des Ungeborenen um 12 Prozent verringerte. Das Risiko nahm zu, wenn die werdenden Mütter übergewichtig waren. Als Maß galt der Body Mass Index (BMI). In der Frühschwangerschaft erhöhte sich das Risiko für jede BMI-Einheit um 24 Prozent, in der Spätschwanger um 19 Prozent. Offenbar trugen beide hier skizzierten Risikofaktoren zu einer erhöhten Rate an Schwangerschaftskomplikationen bei, deren Schizophrenie-begünstigende Effekte schon seit längerem bekannt sind.

M. Kawai u. a.: Poor maternal care and high maternal body mass index in pregnancy as a risk factor for schizophrenia in offspring. Acta Psychiatr. Scand. 2004 (110) 257-263