Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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E-Mail-Fernbetreuung: Weltreisen trotz Epilepsie


Großbritannien. Patienten mit Epilepsie müssen aus Sicherheitsgründen nicht an der kurzen Leine geführt werden. Wie Erfahrungen von T. Betts an 50 Epilepsie-Kranken zeigen, können sich die Patienten durchaus längere Auslandsaufenthalte gönnen. Alle Beteiligten (Alter: 17 bis 58 Jahre, Durchschnitt:: 22 Jahre) profitierten aus menschlicher Sicht von dieser Erfahrung, ohne dass es zu einer Verschlimmerung des neurologischen Leidens kam. Eher das Gegenteil war der Fall (15 Verbesserungen gegenüber drei Verschlechterungen der Anfallsfrequenz). Die Besserungen hielten zudem nach der Rückkehr an.

    Zu dem vorteilhaften Verlauf trug vermutlich die Möglichkeit bei, jederzeit per E-Mail mit dem zuständigen heimischen Epilepsie-Zentrum in Kontakt treten zu können. Von diesem Angebot machten Frauen häufiger Gebrauch (n = 33) als Männer (n = 17), die offenbar mehr Wert auf Unabhängigkeit legten. Insgesamt versandten die Patienten 197 E-Mails an ihr Epilepsie-Zentrum, wobei es sich weitgehend um Reiseberichte handelte. Hinweise auf epileptische Anfälle (9), andere Gesundheitsprobleme (1), Bitten um medizinischen Rat (4) und Anforderungen zusätzlicher Medikamente (3) waren relativ selten. Für sich selbst zog Betts den Schluss, dass sich auch das Epilepsie-Zentrum künftig mehr um die Aufrechterhaltung des E-Mail-Kontakts bemühen sollte.

     Am Erfolg der Auslandsaufenthalte waren vermutlich weitere Betreuungselemente beteiligt. Zu ihnen gehörten in einigen Fällen eine gründliche Ausgangsuntersuchung vor Reisebeginn, die Ausstattung mit Notfallmedikamenten zur Behandlung epileptischer Anfälle (Clobazam, rektal anzuwendendes Diazepam), die Versorgung mit Antimalaria-Mitteln (bei Bedarf), eine eingehende reise- und sexualmedizinische Beratung sowie Hinweise zum Umgang mit Antiepileptika und Alkohol. Zu den wichtigen Hinweisen gehörte der Tipp, ausreichend Antiepileptika auf die Reise mitzunehmen, aber nicht alle bei sich zu führen (damit man im Falle eines Verlustes rasch auf Reserven zurückgreifen kann).

T. Betts: Pre-departure counselling and an email contact service for patients with epilepsy faring abroad for long periods of time. Seizure 2004 (13) 139-141