Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Wussten Sie schon.....

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  • dass man zwar immer mehr von den "Rechten" der Patienten spricht, aber selten darauf hinweist, dass diese auch Pflichten haben (siehe Sozialgesetzbuch)?
  • dass sich viele niedergelassene Ärzte nur noch als "Mangelverwalter" fühlen?
  • dass das angeblich gute Image der Ärzte ("Götter in Weiß") durch die viele Negativberichterstattung schon längst ein Märchen ist?

Bürokratie und Formularunwesen

 
  • dass niedergelassene Ärzte immer mehr Papier- und Dokumentationsaufwand betreiben müssen, so dass manche schon einen "Facharzt für Verwaltungsdokumentation" fordern? Viele Ärzte verbringen 30 Prozent ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Aufgaben!
  • dass man zwar bei Lehrern in Nordrhein-Westfalen diskutiert (2004), Mehrarbeit durch Reformen zu kompensieren - Ärzten wird dagegen seit langem ständig neue Mehrarbeit (insbesondere Bürokratie) aufgebürdet, ohne dass je ein einziges Mal über "Entlastung" nachgedacht worden wäre. 
  • dass niedergelassene Ärzte seit Jahrzehnten für Ihre Patienten Anträge auf Rehabilitationsleistungen ausfüllen. Ab nächstem Jahr dürfen dies nur noch Ärzte tun, die einen 16-stündigen Fortbildungskurs nachweisen, der vermutlich 230 Euro kosten wird. Der "Facharzt für Formularwesen" scheint damit ins Leben gerufen zu sein. Manche Ärzte weigern sich, diese weitere Ausgeburt an Bürokratie zu schlucken.
  • dass sich ein normaler Kassenarzt in seiner Praxis tagtäglich mit sage und schreibe insgesamt rund 60 Arten von Formularen auseinandersetzen muss? Zur Verordnung eines einzigen Medikaments müssen 11 Listen und Verordnungen beachten werden: die Rote Liste, die Transparenzliste, die Preisvergleichsliste, die Negativliste 1, die Negativliste 2, die Festbetragsliste, die „aut idem“-Regelung, die Liste der nicht verschreibungspflichtigen Medikamente, die Verordnung, wann diese doch zu Lasten der GKV verschrieben werden dürfen, die Arzneimittelrichtlinien, die Richtgrößenvereinbarung. Bei Teilnahme an einem Disease-Management-Programm kommen noch eine Reihe weiterer Bestimmungen und Formulare hinzu. (Quelle: NAV-Virchowbund, Homepage)

Arzt- und Psychotherapeutenhonorare

 
  • dass die Krankenkassen bei der Kalkulation des Stundenlohns niedergelassener Ärzte davon ausgehen, dass diese mindestens 51 Stunden pro Woche arbeiten?
  • dass der Stundensatz eines niedergelassenen Arztes niedriger kalkuliert wird als der Stundensatz einer OP-Schwester?
  • dass Psychotherapeuten in Schleswig-Holstein von einigen Krankenkassen für eine Therapiestunde manchmal nur noch 0,73 Cent erhalten haben? Mittlerweile (2004) hat auch die IKK vorübergehend nur 78 Cents für eine (probatorische) Therapiesitzung geboten.
  • dass viele Ärzte angesichts der ungesicherten Honorierung Personal entlassen müssen und keine Investitionen vornehmen können?
  • dass die AOK Nordrhein (2003) Psychotherapeuten teilweise für 50-minütige Erstgespräche nur noch 6 Euro 80 bezahlte? Bei der IKK sollten es in 2004 vorübergehend sogar nur 87 Cents sein. Die Betriebskrankenkassen brachten es 2005 immerhin auf 2,50 Euro und die Ersatzkassen sogar auf rund 1,5 Euro.
  • dass manch ein niedergelassener Psychotherapeut pro Stunde deutlich weniger verdient als ein KFZ-Lackierer (83 Euro - Stand: 2002)? Dabei bildet sich der eine 8 bis 11 Jahre aus, der andere 3 Jahre. Bezogen auf die bereits genannten "Ausrutscherjahre" verschlechtert sich das Verhältnis sogar auf 1:80!
  • dass ein Arzt 2005 in Süd-Württemberg für einen Hausbesuch 18 Euro erhielt (während kaum ein Schlüsseldienst für weniger als 100 Euro anreist)?
  • dass in der gleichen Stadt tätige Kassentherapeuten für die gleiche psychotherapeutische Leistung von der gleichen Kasse oft sehr unterschiedliche Honorare erhalten (z.B. der eine die erwähnten 1 Euro 50 (Ersatzkassen), der andere 75 Euro = "garantierter Punktwert")? Das liegt am sehr eigenartigen "Honorarverteilungssystem".
  • dass ich selbst nach einem "Restpunktwert" bezahlt werde, der dazu führen kann, dass für eine ganze fast einstündige Therapiesitzung 87 Cent herauskommen?
  • dass ein Psychotherapeut dann nach "Restpunktwerten" bezahlt wird, wenn er weniger als 90 Prozent rein psychotherapeutische Leistungen erbringt? Da ich unter anderem schwer erkrankte Patienten auch zu Hause besucht habe (was keine psychotherapeutische Leistung ist), betrug mein Anteil meistens "nur" 85 bis 88 Prozent. Entsprechend dem ungerechten "Alles-oder-nichts-Prinzip" werde ich daher immer wieder Opfer des "Restpunktwerts".
  • dass jeder fünfte in Berlin niedergelassene Arzt im Jahr 2004 nachweislich weniger als 2.600 Euro (brutto!) im Monat verdient hat? Quelle: Ärzte-Zeitung vom 30.09.05
  • dass Ärzte in den neuen Bundesländern selbst heute (2005) immer noch schlechter bezahlt werden als ihre Kollegen in den alten Bundesländern (so genannter Ostabschlag)?
  • dass der Inflationsausgleich in der ärztlichen Gebührenordnung für die letzten 25 Jahre nur 13,6 Prozent betrug? (laut Renate Hess von der Bundesärztekammer, Quelle: Ärzte-Zeitung vom 30.05.05, S. 4)
  • dass ein Fußamputation billiger ist als intensive Fußpflege? (laut Wilfried Jacobs von der AOK, Quelle: Ärzte-Zeitung vom 30.05.2005, S. 7)
  • dass Hartz IV zur Folge hat, dass Kassenärzten noch weniger Honorare zur Verfügung stehen: Deren Honorar speist sich nämlich aus einer Kopfpauschale je Kassenmitglied. Durch Hartz IV sind 1 Million Patienten beitragsfrei mitversicherte Familienmitglieder geworden. Sie werden künftig behandelt, ohne dass es dafür ein Honorar gibt (da 1 Million Kopfpauschalen wegfallen, siehe Ärzte-Zeitung vom 11.07.05).
  • dass im Jahr 2005 immerhin 240 Arzt- und Zahnarztpraxen Insolvenz anmelden mussten und damit 54,8 Prozent mehr (!!!) als im Vorjahr (Quelle: creditreform, www.creditreform.de )

Praxisgebühr

 
  • dass die "Praxisgebühr" in Wirklichkeit eine "Kassengebühr" ist, für die Ärzte und Psychotherapeuten den Geldeintreiber spielen müssen? Vorsicht: Schwindelbegriff!
  • dass Ärzte verpflichtet sind, auch von sterbenden Patienten die Praxisgebühr zu kassieren (sofern diese nicht bereits gezahlt wurde)?
  • dass die Praxisgebühr auch von einkommenslosen Pflegeheimbewohnern erhoben werden muss, die den Betrag von ihrem geringen Taschengeld abzweigen müssen?
  • dass Ärzten ein Disziplinarverfahren und unter Umständen sogar der Entzug der Kassenzulassung droht, wenn Sie bei Patienten auf die Erhebung der Praxisgebühr verzichten und aus der eigenen Tasche die Gebühr für die Patienten bezahlen?
  • dass es aufgrund zunehmender Ausnahmen für einen Arzt immer komplizierter wird zu überblicken, wer nun gebührenpflichtig ist und wer nicht?
  • dass die Ärzteschaft gezwungen ist, die den Krankenkassen zustehende Praxisgebühr in Höhe von 10 Euro selbst einzutreiben?
  • dass die Ärzteschaft dafür notfalls vor das Sozialgericht gehen und dort 150 Euro Gerichtgebühr entrichten muss, um 10 Euro "durchzusetzen"? Diese 150 Euro sind auch dann "verloren" und werden nicht rückerstattet, wenn die Ärzteschaft den Prozess gewinnt.

Weiterbildung

 
  • dass Ärzten die Zulassung entzogen wird, wenn sie bis zum Jahr 2009 nicht 250 "Fortbildungspunkte" nachweisen? Kein anderer Beruf unterliegt einer vergleichbaren Pflicht.
  • dass sich Ärzte zu "Punktesammlern" entwickelt haben und teilweise viel Geld dafür ausgeben?
  • dass sich eine richtige "Weiterbildungsindustrie" entwickelt? Auch die Ärztekammern verdienen kräftig, weil sie für die "Zertifizierung" (= offizielle Absegnung) der Weiterbildungsveranstaltungen und -beiträge kräftig kassieren (bis zu 75 Euro pro Fall, siehe Bericht in "Der Hausarzt" 12/2005, S. 24).
  • dass es bereits "Trittbrettfahrer" gibt, die "Lösungen" für die "Test zum Erhalt der Fortbildungspunkte" kommerziell anbieten?
  • dass Ärzte jetzt sogar "Aufkleber mit Strichcodes" erhalten, die sie bei jeder Weiterbildung vorlegen sollen, damit diese mit einem Scanner eingelesen und zentral gespeichert und verarbeitet werden sollen? Notfalls werden diese auf ein Sammelblatt geklebt und dann anderenorts eingelesen (Die Scanner-Industrie wird sich freuen). Der "gläserne Arzt" (Rundumkontrolle) ist längst Wirklichkeit!

Arztberuf

 
  • dass es schon heute "arztfreie Zonen" in Deutschland gibt, wo zwei Ärzte 12.000 Personen versorgen müssen (Quelle: univadis.de)? Davon geht einer der Ärzte bald in Ruhestand. Momentan entspricht dies einem Arbeitspensum von 70 Wochenstunden.
  • dass seit dem 01.01.1999 alle niedergelassenen Ärzte mit 68 Jahren in den Zwangsruhestand treten müssen? Eine solche Regelung existiert für keinen anderen Berufsstand (insbesondere nicht für Politiker!) und in keinem anderen EU-Land. Sie ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Verbot der Altersdiskriminierung.
  • dass Deutsche Ärzte immer mehr mit Tätigkeiten im Ausland oder behandlungsfernen Tätigkeiten liebäugeln (Anstellung in der Industrie, Journalismus usw.)?
  • dass in den nächsten 10 Jahren die Hälfte aller niedergelassenen Ärzte in den Ruhestand gehen wird? (Quelle: univadis.de)
  • dass des angesichts der unüberschaubar vielen Regelungen der Tätigkeit eines niedergelassenen Arztes lächerlich ist, noch von einem "freien" Beruf zu sprechen?
  • dass es in den Ost-Bundesländern schon einen deutlichen Ärztemangel gibt? Immer weniger junge Ärzte wollen dort unter schlechten Arbeitsdingungen (Bezahlung nach Punkten, immer mehr Bürokratie) tätig werden.
  • dass nur noch 62 Prozent der Medizinstudenten nach dem Studium Patienten behandeln wollen? Vielen wählen eine Verwaltungslaufbahn oder eine Stelle in der Industrie, wo ihnen ein festes Gehalt und überschaubare Arbeitszeiten geboten werden.
  • dass sich die Anzahl der Medizinstudienplätze von 90.000 im Jahr 1993 auf 78.000 im Jahr 2003 erniedrigt hat?

Krankenhausversorgung

 
  • dass Krankenhäuser zunehmend nach "Fallpauschalen" (und nicht mehr nach Tagessätzen) bezahlt werden? Die Folge ist, dass Patienten früher entlassen werden. Auch gibt es (noch) Absurditäten wie die folgende: Die Aufnahmediagnose entscheidet über die Fallpauschale. Wenn also jemand wegen einer Durchfallerkrankung aufgenommen wird, erhält das Krankenhaus auch dann weiterhin nur die "Durchfallpauschale", wenn der Patient im Krankenhaus beispielsweise einen Herzinfarkt erleidet (Quelle: http://www.doccheck.de/newsletter/de/2005_19_2/2588.php?login_uid=hjbrasj&
  • dass Krankenhäuser künftig nur noch dann Operationen erstattet bekommen, wenn sie von der jeweiligen Art der Operation eine "Mindestmenge" im Jahr durchführen. Kleinere Krankenhäuser können dann schließen bzw. die Indikation für Operationen wird leichter gestellt, um das "Minimum" zu schaffen.
  • dass niedergelassenen Ärzten immer häufiger zugemutet wird, kostenlos Aufgaben von Kliniken zu übernehmen? Seit kurzem erhalten viele Kliniken ebenfalls für jeden Patienten nur eine Pauschalsumme (unabhängig davon, wie lange er letztlich im Krankenhaus behandelt werden muss). Manche Kliniken versuchen daher, einige ihrer bisherigen Aufgaben auf niedergelassene Ärzte abzuschieben (z. B. Laboruntersuchungen, Röntgen, EKG, vgl. Ärzte-Zeitung vom 10.10.05).

Sonstiges

 
  • dass sich der Deutsche Ärztetag im Jahr 2006 mit dem Thema psychiatrische Erkrankungen beschäftigen wird? Der Deutsche Ärztetag 2005 erweiterte den ursprünglichen Plan um die Beschäftigung mit der "Stärkung der psychosomatisch-psychotherapeutischen Kompetenz im ärztlichen Handeln" und die "aktive Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung von psychisch und psychosomatisch Kranken".

Die folgende Abbildung zeigt einen Arzt bei seinen jahrelangen Bemühungen die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen zu ändern:


So dürften sich allerdings auch viele Patienten fühlen (Zeichnung: Tinos Otto).