Im Rahmen meiner mehr als
20-jährigen wissenschaftsjournalistischen Tätigkeit habe ich mit Erfolg
die nachstehenden Prinzipien beachtet. Sie prägen auch viele Seiten
dieses Internetangebots. Gerne stelle ich Interessenten zur Verfügung:
1. Bauen Sie Ihre Texte so auf,
dass das Wichtigste möglichst immer am Anfang steht (evtl. in Form eines Vorspanns) und
die Details den Schluss bilden (mit einem "abrundenden/ausblickenden"
Schlusssatz).
2. Führen Sie schon im ersten
Absatz auf
- den Autor,
- seine Qualifikation,
- seinen Herkunftsort,
- den gedanklichen Hintergrund
(Zweck) seiner Untersuchung (insbesondere Neuigkeits- und Nutzwert
der Mitteilung) sowie
- (je nach Zeitschrift) die Quelle der Publikation ("...berichtet der
kanadische Gynäkologe in der Zeitschrift Gynecologist").
3. Achten Sie auf einen
flotten Stil und benutzen Sie passende Bilder (Metaphern). Auch
wissenschaftliche Texte können "spannend" und vor allem "lebendig"
(anschaulich) geschrieben sein. Sportärzte müssen anders angesprochen
werden als Psychiater und Geriater! Ein guter Journalist verfügt über
ein breites Stilrepertoire.
4. Vermeiden Sie grundsätzlich:
-
Passivformulierungen,
-
Substantivstil
("Seine Bemühungen dienten der Anstrebung von Verbesserungen"
stattdessen: "Er bemühte sich zu verbessern")
-
lange Sätze
-
Schachtelsätze (Das
Haus, das an der Straße stand, die nach links führte) und
"Schachtelformulierungen ("....stellt.......dar"). Das Wort "nicht"
sollte möglichst nie am Ende eines Satzes stehen, da es den Inhalt
der bisher gelesenen Aussage in sein Gegenteil verkehrt!
-
Abstrakta
("...das Phänomen...") und Fremdwörter
5. Der Titel sollte
-
das Wesentliche bereits
mitteilen
-
flott sein
-
möglichst eine
Botschaft enthalten (Frageformulierungen nur im Notfall)
-
kurz sein (Könner
schaffen es mit 3 bis 4 Worten)
6. Lockern Sie längere Texten durch flotte Zwischenüberschriften auf.
Diese dienen dem Schnellleserzugleich als Blickfänger.
7. Achten Sie darauf, dass
der Gedankengang
immer den roten Faden erkennen lässt. Ein Absatz leitet fließend
zum nächsten über; daher (notfalls!) Formulierungen verwenden wie
"daher" und "nämlich" - am besten ist es jedoch, wenn die Logik aus sich
heraus erkennbar ist. Führen Sie den Leser von Zeile zu Zeile; er
sollte keine "zwischen den Zeilen" stehenden Botschaften suchen müssen.
8. Listen Sie nicht Unmengen von
Zahlen auf, die sich kein Leser merken kann und will. Zeigen Sie dafür lieber
den Trend und die Bedeutung auf. Runden Sie Kommastellen auf- oder ab.
9. Wenn Sie eine
wissenschaftliche Veröffentlichung referieren, wirkt es oft lebendiger
und eindeutiger, wenn Sie dies zwischendurch häufiger klarstellen (z.B.
durch "....., meinte der amerikanische Gynäkologe"; "....", erklärte
Meier).
10. Wechseln Sie nicht laufend vom
Präsens ins Imperfekt (und umgekehrt). Wenden Sie das Präsens dort
an, wo Allgemeingültiges mitgeteilt und besonderer Wert auf
Lebendigkeit mitgeteilt wird (z.B. im Vorspann).
11. Verlassen Sie sich niemals auf den
Autor (also übernehmen Sie nicht ungeprüft dessen mögliche Fehler!).
Denken Sie mit und scheuen Sie sich nicht, ein Zahlenwerk durch
Nachrechnen zu überprüfen..
12. Zu Schreibweisen:
13. Quellen wie folgt
zitieren:
Müller, M., Meier, H.:
Der schriftliche Unsinn. Z. f. Gedankenakrobatik 2002 (59) 41-49
(Heftnummern nur dann erwähnen, wenn ein Jahrgang nicht durchnummeriert
ist, 14. Für Zeitschriften am Schluss folgende Angabe:
Und noch ein
nützlicher Link zur Rechtschreibreform:
http://www.doculine.com/news/2000/Maerz/rechtschreibung.htm
Viel Erfolg und Spaß beim
Schreiben! |