Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Power-Sprache


Hier hat Ihnen freundlicherweise mein Patient T. S. aus der Literatur 25 Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, überzeugender zu kommunizieren (Quelle: Ingo Vogel: So reden Sie sich an die Spitze. Econ, 5. Auflage 2002). "Power-Sprache" zeichnet sich dadurch aus , dass sie positiv, eindeutig, zielorientiert und somit erfolgreich ist. Allen Beteiligten verleiht sie ein gutes Gefühl, vermittelt Klarheit, Souveränität und gegenseitigen Respekt.
 

Regeln für die Power-Sprache

1. Sagen Sie  „und” statt „aber

z.B.  „Also das hast du (haben Sie) schon gut gemacht, und wenn du (Sie).....”
statt: „Ja, das ist gut, aber du solltest (Sie sollten).....“

Denn "aber" macht alles zunichte, was davor gesagt wurde.

2. Sagen Sie  „und” statt „trotzdem

z.B. „Ich verstehe, dass Sie sich nicht gleich entscheiden, und darum sollten wir über ........”
statt: „Ich verstehe, dass Sie sich nicht gleich entscheiden wollen, trotzdem wäre es besser.....

Denn "trotzdem" sagt aus, das es einem egal ist, welche Wünsche, Erwartungen, Zweifel oder Fragen der Gesprächspartner hat.

3. Benutzen Sie „dafür” anstelle von „dagegen

z.B. „Dafür, dass sich etwas ändert, werde ich in den Sportverein, Kochkurs...... gehen.“
statt: „Was kann ich nur dagegen tun, dass mir die Decke auf den Kopf vor Langweile fällt?”

z.B. „Ich werde etwas für meine Ausgeglichenheit tun.”
statt:  „Ich muss etwas gegen mein Nervosität tun.”

4. Vermeiden Sie ein schroffes “doch“

Denn ein schroffes „Doch“ hat eine sehr negative Wirkung auf den Gesprächspartner

5. Streichen Sie „Ehrlich gesagt“ aus ihrem Sprachgebrauch.

Denn so klingt es, als wäre Ehrlichkeit bei Ihnen eine große Ausnahme.

6. Sagen Sie „ so nicht“ anstelle von „nein

z.B.     „so nicht“ oder “jetzt nicht.“ „Das gefällt mir in dieser Form nicht.“  „Ich habe dafür im Moment keine Zeit.“
statt:   „Nein, das gefällt mir nicht.“ „Nein, ich habe keine Zeit.“

Denn ein „Nein“ wirkt abweisend. Ein „Nein“ ist etwas Abgeschlossenes und endgültig Entschiedenes.

7.Verändern Sie die Ihre Betrachtungsweise, indem sie „schon“ anstelle von „erst“ benutzen.

z.B.    „Sie haben schon die Hälfte erledigt.“
statt:  „Sie haben erst die Hälfte Ihrer Arbeit erledigt?“  

z.B.    „ Ich schaffe schon 1 km zulaufen.“
statt:   „Ich schaffe gerade erst 1 km zulaufen.“

Denn ein „schon“ macht aus wenig mehr.

8. Streichen oder ersetzen Sie „nur“ und „bloß“ in Ihrem Sprachgebrauch

z.B.   „Ich sage meine Meinung.“ „Das ist meine Idee.“
statt: „Ich sage bloß meine Meinung.“ „Es war nur so eine Idee.“

Streichen Sie „bloß“ und „nur.“

9. Lassen Sie "falsch" weg. Fragen Sie lieber nach und zeigen Sie ihrem Gegenüber, dass Sie um eine Lösung bemüht sind.

z.B.    „Das ist nicht richtig gelaufen. Wie können wir zusammen diesen Fehler beheben oder in Zukunft vermeiden?“
statt:  „Falsch! Das hast du alleine zu verantworten.“

10. Sagen Sie „am“ und „um“ statt „gegen“. Legen Sie sich bei ihren Terminen fest.

z.B.     „Ich werde mich am Freitag melden.“ „Ich rufe Sie morgen gegen 11 Uhr an.“
statt:   „Ich werde mich gegen Ende der Woche wieder melden.“ „Ich rufe Sie morgen um 11 Uhr an.“

11. Stellen Sie offene Fragen. Geben Sie sich auf Fragen nicht mit einem "Nein" oder "Ja" zufrieden.

z.B.     „Wie hat es Ihnen gefallen?“ „Wann darf ich sie wieder anrufen?"
statt:   „Hat es Ihnen gefallen?“ „Darf ich Sie wieder anrufen?“

Denn Fragen mit  „Wie“, „Was“ oder „Wer“.........sorgen für wertvolle Informationen

12. Bevorzugen Sie Ab sofort werde ich“ anstelle von „Hätte ich bloß

z.B.    „Ab sofort werde ich Ratschlägen mehr Beachtung schenken.“
statt:  „Hätte ich bloß darauf gehört. Dann wäre das nicht passiert.“

Denn „Hätte ich bloß“ klagt über Vergangenes und bringt Sie selten weiter. Schauen Sie lieber in die Zukunft. Formulierungen wie „Ab sofort werde ich“ sind dafür eine gute Basis.

13. Mogeln Sie sich nicht mit „man“ und „es“ durchs Leben

Besser:  „Es ist wichtig, dass diese Arbeit vorgezogen wird“
Statt:    
Man sollte sich darum kümmern.“ „Man sollte das erst einmal fertig machen“

Mir „man“ oder „es“ legen Sie sich nicht fest. Benennen Sie lieber klar und konkret, wen oder was Sie meinen ( „ich“ – „du“ – „Sie“- „wir“)

z.B.: „Du solltest das erst einmal fertig machen.“ "Sie sollten diese wichtige Arbeit vorziehen.“

14. Sagen „Ich werde“ bzw. „Ich möchte gerne“ anstelle von „Ich muss“

z.B.:    „Ich möchte mir das erst überlegen.“ „Ich werde mich erst informieren.“
statt:  „Ich muss mir das erst überlegen.“ „Ich muss mich da erst informieren“

Ich muss“ hat mit Zwang, Druck oder Fremdbestimmung zutun. Was Sie mit dieser Einstellung tun, machen Sie nicht freiwillig. „Ich werde“ oder „Ich möchte gerne“ wirkt auf andere weitaus positiver, freundlicher und motivierender.

15. Streichen Sie „eigentlich“ aus Ihrem Sprachgebrauch

z.B.:   „Das ist richtig so.“
statt:   „Eigentlich ist das richtig so“

Eigentlich bringt keine Information und wirkt einschränkend.

16. Sagen Sie „Ich empfehle Ihnen“ anstelle von „Sie sollten bzw. müssen

z.B.: „Ich empfehle dir, mir zu vertrauen.“ „Ich empfehle Ihnen, daran zudenken.“ „Ich empfehle Ihnen, sich bald zu entscheiden.“
statt:   „Du musst mir schon vertrauen.“ „Sie müssen daran denken.......“ „Sie sollten sich bald entscheiden.“

Mit „sollten" oder "müssen“ setzen Sie Ihren Gesprächspartner nur unter Druck und nehmen Ihm die eigenständige Entscheidung. „Ich empfehle Ihnen (dir) klingt wohlwollend und positiv.

17. Nutzen Sie auch Alternativen zu „Ich empfehle Ihnen“, wie „Ich bitte Sie“ oder „Ich bin Ihnen dankbar

z.B.:     „Ich bitte Sie, sich bald zu entscheiden.“ „Ich bin dir dankbar, wenn du mir vertraust.“
statt:    „Sie sollten sich bald entscheiden.“„Du musst mir schon vertrauen.“

Ich bitte Sie“ und „Ich bin Ihnen dankbar“ ist einfach zusagen und bewirkt Wunder.

18. Verzichten Sie auf alle Formen der Verneinung, drücken Sie sich lieber positiv aus.

z.B.     „Das geht in Ordnung.“ „Die Idee ist wirklich gut.“ „Das fällt mir leicht.“
statt:   „Das ist für mich kein Problem.“ „Die Idee ist wirklich nicht schlecht.“ „Das fällt mir nicht schwer.“

Mit der Verneinung reden Sie auf Umwegen. Sie ist umständlich und kann unangenehme Assoziationen hervorrufen. Reden Sie direkt und positiv.

19. Vermeiden Sie auch typische Sonderformen von „nicht“

z.B.: „Bitte verstehen Sie mich richtig.“ „Bitte denken Sie daran, dass......!“ „Bitte behalten Sie das im Auge!“
statt:   „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.“ „Bitte vergessen Sie nicht, dass.....!“ „Wir wollen das nicht aus den Augen verlieren!“

Verwandeln Sie auch diese negativen Redewendungen in positive. Sagen Sie klar, was Sie wollen. Lenken Sie so die volle Beachtung auf das gewünschte Ziel.

20. Verwenden Sie die "Motivierende Negation"

z.B.  „Was Sie gerade gesagt haben, ist nicht ganz richtig!“ „Da kann ich Ihnen nicht ganz zustimmen!“ „Sie haben das Ziel nicht ganz erreicht!“
statt:   „Was Sie gerade gesagt haben ist falsch!“ „Da muss ich Ihnen widersprechen!“ „Sie haben das Ziel verfehlt!“

Die motivierende Negation ist in Situationen sinnvoll, in denen Sie anderen etwas Unangenehmes oder auch eine deutliche Ablehnung mitteilen wollen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Meinung vertreten und dabei die Wahrheit sagen. Mit der motivierenden Negation gestalten Sie Ihre Ablehnung angenehmer und höflicher. Sie lenken die Betonung auf das angestrebte Ziel.

21. Bevorzugen Sie präzise Begriffe anstelle von unspezifischen Verben wie „machen“, „beschäftigen“ und „tun“

z.B.:  „Wir haben uns nicht für.........entschieden.“ „Ich lese das Protokoll gerade.“ „Der aktuelle Stand ist, das......“
statt: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht.“ „Ich beschäftige mich gerade mit dem Protokoll.“ „Wir tun, was möglich ist.“

Unspezifische Begriffe lassen viel Spielraum für Deutungen zu.

22. Fragen Sie mit „wann“ und „wie“ statt mit „ob“ oder Fragen, die mit nur mit "ja" oder "nein" zu beantworten sind

z.B.    „Wann können Sie mir dabei helfen?“ „Wann können wir uns zusammensetzen?“ „Wann kann ich Sie sprechen?“
statt:  „Können Sie mir dabei helfen?“ „Können wir uns einmal zusammensetzen?“ „Kann ich Sie mal sprechen?“

Bei Fragen mit "ob" (Entscheidungsfragen) erhalten wir als Reaktion oft nur ein "ja" oder "nein". Wann Sie mit einem Ergebnis rechen können, bleibt offen. Fragen Sie also nicht, „ob“ etwas möglich ist, sondern zeigen Sie Ihre positive Erwartung durch „wann“ und „wie“.

23. Beziehen Sie den anderen durch „Sie“ und „wir“ ein, statt sich selbst durch ein ständiges „ich“ in den Mittelpunkt zu stellen

z.B.: „Sie sehen jetzt, worum es geht.“ „Bitte geben Sie mir Ihre Anschrift.“ „Wir gehen das gemeinsam durch.“
statt: „Ich zeige Ihnen jetzt, worum es geht.“ „Ich brauche noch Ihre Anschrift.“ „Ich werde Ihnen das gleich erklären.“

Wenn Sie immer in der Ich-Form sprechen, stellen Sie sich und Ihre Handlungen zu sehr in den Vordergrund. Die Sie– oder Wir-Form verbindet und stellt auch die Angesprochenen in den Mittelpunkt.

24. Streichen Sie „nie“, „jeder“, „alle“ und „immer“ aus Ihrem Sprachgebrauch und werden Sie statt dessen konkret

z.B.: „Bei dieser Sache helft ihr mir!“ „Sie kommen seit 2 Wochen zu spät.“ „Die sind doch alle neidisch auf meinen Erfolg“
statt: „Nie hilft mir jemand.“ „Sie kommen immer zu spät.“  „  .... und ..... sind neidisch auf meinen Erfolg.“

Streichen Sie Verallgemeinerungen. Überlegen Sie „was“ genau passiert ist, „wen“ es betrifft, „wann“ es passiert ist. Definieren Sie Ihre Ziele genau. Verallgemeinerungen sorgen für eine negative Gegenwart und schränken die zukünftigen Möglichkeiten ein.

25.  Verschaffen Sie sich positive Reaktionen durch teiloffene Fragen

z.B.    „Wie gut hat es Ihnen gefallen?“ „Welche wichtige Fragen gibt es Ihrerseits noch?“
statt:  „Wie hat es Ihnen gefallen?“ „Wie finden Sie meine Idee?“ "Wie wertvoll finden Sie meine Idee?“ „Welche Fragen gibt es Ihrerseits noch?“

Das richtige Wort lenkt die Bedeutung Ihrer offenen Frage in die gewünschte Richtung. Sie beeinflussen die Reaktion positiv. Die gewünschte Information wird schon im Vorfeld positiv gesteuert.