Hier hat Ihnen
freundlicherweise mein Patient T. S. aus der Literatur 25 Tipps
zusammengestellt, die Ihnen helfen können, überzeugender zu
kommunizieren (Quelle: Ingo Vogel: So reden Sie sich an die Spitze.
Econ, 5. Auflage 2002). "Power-Sprache" zeichnet sich dadurch aus , dass sie
positiv, eindeutig, zielorientiert und somit erfolgreich ist. Allen
Beteiligten verleiht sie ein gutes Gefühl, vermittelt Klarheit,
Souveränität und gegenseitigen Respekt.
Regeln für die Power-Sprache
1. Sagen Sie „und”
statt „aber”
z.B. „Also das
hast du (haben Sie) schon gut gemacht, und wenn du (Sie).....”
statt: „Ja, das ist gut, aber du solltest (Sie sollten).....“
Denn "aber" macht
alles zunichte, was davor gesagt wurde.
2. Sagen Sie „und”
statt „trotzdem”
z.B. „Ich verstehe,
dass Sie sich nicht gleich entscheiden, und darum sollten
wir über ........”
statt: „Ich verstehe, dass Sie sich nicht gleich entscheiden wollen,
trotzdem wäre es besser.....
Denn "trotzdem" sagt
aus, das es einem egal ist, welche Wünsche, Erwartungen, Zweifel oder
Fragen der Gesprächspartner hat.
3. Benutzen Sie „dafür”
anstelle von „dagegen”
z.B. „Dafür,
dass sich etwas ändert, werde ich in den Sportverein, Kochkurs......
gehen.“
statt: „Was kann ich nur dagegen tun, dass mir die Decke auf den
Kopf vor Langweile fällt?”
z.B. „Ich werde etwas
für meine Ausgeglichenheit tun.”
statt: „Ich muss etwas gegen mein Nervosität tun.”
4. Vermeiden Sie
ein schroffes “doch“
Denn ein schroffes
„Doch“ hat eine sehr negative Wirkung auf den Gesprächspartner
5. Streichen Sie „Ehrlich
gesagt“ aus ihrem Sprachgebrauch.
Denn so klingt es, als
wäre Ehrlichkeit bei Ihnen eine große Ausnahme.
6. Sagen Sie „ so
nicht“ anstelle von „nein“
z.B.
„so nicht“ oder “jetzt nicht.“ „Das gefällt mir in dieser
Form nicht.“ „Ich habe dafür im Moment keine Zeit.“
statt: „Nein, das gefällt mir nicht.“ „Nein,
ich habe keine Zeit.“
Denn ein „Nein“
wirkt abweisend. Ein „Nein“ ist etwas Abgeschlossenes und
endgültig Entschiedenes.
7.Verändern Sie die
Ihre Betrachtungsweise, indem sie „schon“ anstelle von „erst“
benutzen.
z.B.
„Sie haben schon die Hälfte erledigt.“
statt: „Sie haben erst die Hälfte Ihrer Arbeit erledigt?“
z.B.
„ Ich schaffe schon 1 km zulaufen.“
statt: „Ich schaffe gerade erst 1 km zulaufen.“
Denn ein „schon“
macht aus wenig mehr.
8. Streichen oder
ersetzen Sie „nur“ und „bloß“ in Ihrem Sprachgebrauch
z.B. „Ich
sage meine Meinung.“ „Das ist meine Idee.“
statt: „Ich sage bloß meine Meinung.“ „Es war nur so eine
Idee.“
Streichen Sie „bloß“
und „nur.“
9. Lassen Sie "falsch"
weg. Fragen Sie lieber nach und zeigen Sie ihrem Gegenüber, dass Sie um
eine Lösung bemüht sind.
z.B.
„Das ist nicht richtig gelaufen. Wie können wir zusammen diesen Fehler
beheben oder in Zukunft vermeiden?“
statt: „Falsch! Das hast du alleine zu verantworten.“
10. Sagen Sie „am“
und „um“ statt „gegen“. Legen Sie sich bei ihren Terminen
fest.
z.B.
„Ich werde mich am Freitag melden.“ „Ich rufe Sie morgen gegen
11 Uhr an.“
statt: „Ich werde mich gegen Ende der Woche wieder
melden.“ „Ich rufe Sie morgen um 11 Uhr an.“
11. Stellen Sie
offene Fragen.
Geben Sie sich auf Fragen nicht mit einem
"Nein" oder "Ja" zufrieden.
z.B.
„Wie hat es Ihnen gefallen?“ „Wann darf ich sie wieder
anrufen?"
statt: „Hat es Ihnen gefallen?“ „Darf ich Sie wieder
anrufen?“
Denn Fragen mit „Wie“,
„Was“ oder „Wer“.........sorgen für wertvolle
Informationen
12. Bevorzugen Sie
„Ab sofort werde ich“
anstelle von „Hätte ich bloß“
z.B.
„Ab sofort werde ich Ratschlägen mehr Beachtung schenken.“
statt: „Hätte ich bloß darauf gehört. Dann wäre das nicht
passiert.“
Denn „Hätte ich bloß“ klagt über Vergangenes und bringt
Sie selten weiter. Schauen Sie lieber in die Zukunft. Formulierungen wie
„Ab sofort werde ich“ sind dafür eine gute Basis.
13. Mogeln Sie sich
nicht mit „man“ und „es“ durchs Leben
Besser:
„Es ist
wichtig, dass diese Arbeit vorgezogen wird“
Statt:
„Man sollte sich darum kümmern.“ „Man
sollte das erst einmal fertig machen“
Mir „man“ oder „es“
legen Sie sich nicht fest. Benennen Sie lieber klar und konkret, wen
oder was Sie meinen ( „ich“ – „du“ – „Sie“- „wir“)
z.B.: „Du
solltest das erst einmal fertig machen.“ "Sie sollten diese
wichtige Arbeit vorziehen.“
14. Sagen „Ich
werde“ bzw. „Ich möchte gerne“ anstelle von „Ich muss“
z.B.:
„Ich möchte mir das erst überlegen.“ „Ich werde mich erst
informieren.“
statt: „Ich muss mir das erst überlegen.“ „Ich muss
mich da erst informieren“
„Ich muss“ hat
mit Zwang, Druck oder Fremdbestimmung zutun. Was Sie mit dieser
Einstellung tun, machen Sie nicht freiwillig. „Ich werde“ oder „Ich
möchte gerne“ wirkt auf andere weitaus positiver, freundlicher und
motivierender.
15. Streichen Sie „eigentlich“
aus Ihrem Sprachgebrauch
z.B.: „Das
ist richtig so.“
statt: „Eigentlich ist das richtig so“
Eigentlich bringt keine
Information und wirkt einschränkend.
16. Sagen Sie „Ich
empfehle Ihnen“ anstelle von „Sie sollten bzw. müssen“
z.B.: „Ich empfehle
dir, mir zu vertrauen.“ „Ich empfehle Ihnen, daran zudenken.“
„Ich empfehle Ihnen, sich bald zu entscheiden.“
statt: „Du musst mir schon vertrauen.“ „Sie müssen daran
denken.......“ „Sie sollten sich bald entscheiden.“
Mit „sollten"
oder "müssen“ setzen Sie Ihren Gesprächspartner nur unter Druck
und nehmen Ihm die eigenständige Entscheidung. „Ich empfehle Ihnen
(dir) klingt wohlwollend und positiv.
17. Nutzen Sie auch
Alternativen zu „Ich empfehle Ihnen“, wie „Ich bitte Sie“
oder „Ich bin Ihnen dankbar“
z.B.:
„Ich bitte Sie, sich bald zu entscheiden.“ „Ich bin dir
dankbar, wenn du mir vertraust.“
statt: „Sie sollten sich bald entscheiden.“„Du musst
mir schon vertrauen.“
„Ich bitte Sie“
und „Ich bin Ihnen dankbar“ ist einfach zusagen und bewirkt
Wunder.
18. Verzichten Sie
auf alle Formen der Verneinung, drücken Sie sich lieber positiv aus.
z.B.
„Das geht in Ordnung.“ „Die Idee ist wirklich gut.“ „Das fällt mir
leicht.“
statt: „Das ist für mich kein Problem.“ „Die Idee ist
wirklich nicht schlecht.“ „Das fällt mir nicht schwer.“
Mit der Verneinung
reden Sie auf Umwegen. Sie ist umständlich und kann unangenehme
Assoziationen hervorrufen. Reden Sie direkt und positiv.
19. Vermeiden Sie
auch typische Sonderformen von „nicht“
z.B.: „Bitte verstehen
Sie mich richtig.“ „Bitte denken Sie daran, dass......!“ „Bitte behalten
Sie das im Auge!“
statt: „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch.“
„Bitte vergessen Sie nicht, dass.....!“ „Wir wollen das nicht
aus den Augen verlieren!“
Verwandeln Sie auch
diese negativen Redewendungen in positive. Sagen Sie klar, was Sie
wollen. Lenken Sie so die volle Beachtung auf das gewünschte Ziel.
20. Verwenden Sie
die "Motivierende Negation"
z.B. „Was Sie
gerade gesagt haben, ist nicht ganz richtig!“ „Da kann ich Ihnen nicht
ganz zustimmen!“ „Sie haben das Ziel nicht ganz erreicht!“
statt: „Was Sie gerade gesagt haben ist falsch!“ „Da muss
ich Ihnen widersprechen!“ „Sie haben das Ziel verfehlt!“
Die motivierende
Negation ist in Situationen sinnvoll, in denen Sie anderen etwas
Unangenehmes oder auch eine deutliche Ablehnung mitteilen wollen.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Meinung vertreten und dabei die Wahrheit
sagen. Mit der motivierenden Negation gestalten Sie Ihre
Ablehnung angenehmer und höflicher. Sie lenken die Betonung auf das
angestrebte Ziel.
21. Bevorzugen Sie
präzise Begriffe anstelle von unspezifischen Verben wie „machen“,
„beschäftigen“ und „tun“
z.B.: „Wir haben
uns nicht für.........entschieden.“ „Ich lese das Protokoll gerade.“
„Der aktuelle Stand ist, das......“
statt: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht.“ „Ich beschäftige mich
gerade mit dem Protokoll.“ „Wir tun, was möglich ist.“
Unspezifische Begriffe
lassen viel Spielraum für Deutungen zu.
22. Fragen Sie mit „wann“
und „wie“ statt mit „ob“ oder Fragen, die mit nur mit "ja" oder
"nein" zu beantworten sind
z.B.
„Wann können Sie mir dabei helfen?“ „Wann können wir uns
zusammensetzen?“ „Wann kann ich Sie sprechen?“
statt: „Können Sie mir dabei helfen?“ „Können wir uns einmal
zusammensetzen?“ „Kann ich Sie mal sprechen?“
Bei Fragen mit "ob"
(Entscheidungsfragen) erhalten wir als Reaktion oft nur ein "ja" oder
"nein". Wann Sie mit einem Ergebnis rechen können, bleibt offen. Fragen
Sie also nicht, „ob“ etwas möglich ist, sondern zeigen Sie Ihre positive
Erwartung durch „wann“ und „wie“.
23. Beziehen Sie den
anderen durch „Sie“ und „wir“ ein, statt sich selbst durch
ein ständiges „ich“ in den Mittelpunkt zu stellen
z.B.: „Sie sehen
jetzt, worum es geht.“ „Bitte geben Sie mir Ihre Anschrift.“ „Wir
gehen das gemeinsam durch.“
statt: „Ich zeige Ihnen jetzt, worum es geht.“ „Ich
brauche noch Ihre Anschrift.“ „Ich werde Ihnen das gleich
erklären.“
Wenn Sie immer in der
Ich-Form sprechen, stellen Sie sich und Ihre Handlungen zu sehr in den
Vordergrund. Die Sie– oder Wir-Form verbindet und stellt auch die
Angesprochenen in den Mittelpunkt.
24. Streichen Sie „nie“,
„jeder“, „alle“ und „immer“ aus Ihrem
Sprachgebrauch und werden Sie statt dessen konkret
z.B.: „Bei dieser Sache
helft ihr mir!“ „Sie kommen seit 2 Wochen zu spät.“ „Die sind doch
alle neidisch auf meinen Erfolg“
statt: „Nie hilft mir jemand.“ „Sie kommen immer zu spät.“
„ .... und ..... sind neidisch auf meinen Erfolg.“
Streichen Sie
Verallgemeinerungen. Überlegen Sie „was“ genau passiert ist, „wen“ es
betrifft, „wann“ es passiert ist. Definieren Sie Ihre Ziele genau.
Verallgemeinerungen sorgen für eine negative Gegenwart und schränken die
zukünftigen Möglichkeiten ein.
25.
Verschaffen Sie sich positive Reaktionen durch teiloffene Fragen
z.B.
„Wie gut hat es Ihnen gefallen?“ „Welche wichtige Fragen gibt es
Ihrerseits noch?“
statt: „Wie hat es Ihnen gefallen?“ „Wie finden Sie meine Idee?“
"Wie wertvoll finden Sie meine Idee?“ „Welche Fragen gibt es Ihrerseits
noch?“
Das richtige Wort lenkt
die Bedeutung Ihrer offenen Frage in die gewünschte Richtung. Sie
beeinflussen die Reaktion positiv. Die gewünschte Information wird schon
im Vorfeld positiv gesteuert.
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