Meine erste
Therapieerfahrung liegt schon ein paar Jahre zurück. Damals suchte ich
Hilfe, nachdem ich nach dem Tod meiner Mutter mit starken hypochondrischen
Ängsten zu kämpfen hatte. Eine Bekannte empfahl mir einen Therapeuten in
der Nähe und es war mir angenehm, regelmäßig jemanden aufzusuchen, der mir
als neutrale Person zuhörte und einfühlsam war. Wir sprachen viel über den
frühen Tod meines Freundes, über meine Kindheit und Beziehung zu meinen
Eltern, doch ich spürte, dass ich nicht wirklich weiterkam. Es gab Phasen,
in denen ich mich besser fühlte, doch immer wieder holten mich depressive
Verstimmungen ein, die meine Lebensqualität stark einschränkten. Als dann
ein neuer Mann in mein Leben trat, in den ich mich ernsthaft verliebte und
der mir sehr viel bedeutete, fingen die Probleme erst an. Dabei sehnte ich
mich nach Liebe und mein größter Wunsch ist es, mal eine richtige Familie
mit Kindern zu haben. Regelmäßig fiel ich in schwarze Löcher, aus denen
ich mich nur ganz schwer selber befreien konnte. Schlimm war, dass ich mir
dies nicht erklären konnte und mir der Zustand Angst machte. Ich
befürchtete psychisch ernsthaft krank zu sein. Mir wurde klar, dass ich
etwas verändern musste und machte mich auf die Suche nach einem neuen
Therapeuten. Im Internet stieß ich auf die Seite von Herrn Dr. Mück,
welche ich sehr interessant fand und ich beschloss, es hier zu versuchen.
Ich schrieb ihm eine e-mail, in der ich mein Problem erklärte. Am
nächsten Tag schon antwortete er und räumte mir die Aussicht auf ein
baldiges Erstgespräch ein. Vorher sollte ich ihm einen langen Fragebogen
ausfüllen, was mit ziemlich viel Mühe verbunden war. Ich glaube, dass ich
Stunden daran gesessen habe, aber es war für beide Seiten sinnvoll. Ich
fing an zu erahnen, dass Psychotherapie auch mit Arbeit verbunden ist, um
Erfolge zu erreichen und Herr Dr. Mück erkannte in meiner prompten
Erledigung, dass ich es ernst meinte und bereit war mitzuarbeiten.
Was mir bereits nach
unserem ersten Gespräch klar wurde, war, dass ich weder psychisch krank
war, noch unter echten Depressionen litt. Vielmehr ging es um mein
geringes Selbstwertgefühl, die starke Identifizierung mit meiner Mutter,
meine Scham, um meine Unfähigkeit "Nein" zu sagen, um mein Verhalten als „Reagiererin“,
um mangelnde Selbstregulation. Und Herr Dr. Mück erklärte mir, dass sich
all dies nachbessern lassen würde. Er gab mir viel wissenschaftliches
Material an die Hand, empfahl mir ein Therapietagebuch zu schreiben,
wünschte jedes Mal ein schriftliches Sitzungsfeedback, verwies immer
wieder auf die vielen nützlichen Seiten seiner Homepage. Ich versuchte,
die von uns in den Sitzungen erarbeiteten Hausaufgaben zu erledigen, was
nicht immer einfach war. Denn meist ging es um Dinge, die ich nicht tun
wollte. Dinge, vor denen ich Angst hatte. Interessanterweise ging es dann
aber doch, manchmal erst kurz vor dem nächsten Gesprächstermin. Ich wollte
einfach nicht mit „leeren Händen“ kommen. Manchmal war ich sauer auf Herrn
Dr. Mück, dass er wieder Unmögliches verlangte, z.B. meine Angstgegnerin
beim Tennis herausfordern, geliehenes Geld zurückfordern, "Nein" zu
bestimmten Dingen sagen, Forderungen im Beruf und Privatleben stellen,
Rhetorikkurs besuchen, mich beim Arzt durchchecken lassen. Doch bald wurde
mir klar, dass dies der einzige Weg ist, voranzukommen. Sich allem, was
einem unangenehm ist, zu stellen. Viele Dinge habe ich aus Angst über
Jahre gemieden und stellte jetzt fest, dass alles geht und man sich
nachher sogar gut fühlt.
Das Thema Trauer nahm in
unseren Sitzungen nicht viel Raum ein. Letztendlich war es auch nicht der
Kern, genauso wenig wie meine Missbrauchserfahrungen in der Kindheit. Eine
weitaus größere Rolle spielten sicher meine Erfahrungen im 1. Lebensjahr,
in dem unsere Grundbeziehungsmuster geprägt werden. Die Überforderung
meiner Mutter, als sie erfuhr, dass sie erneut schwanger war (ich war zu
diesem Zeitpunkt 8 Monate alt). Ihr impulsives Laut werden und auch im
späteren Leben, das impulsive Laut werden meines Vaters. In der Beziehung
zu meinem Partner lebte all dies wieder auf. Wenn er z.B. mal laut wurde,
"kippte bei mir direkt der Schalter". Konnte ich vorher positive Gefühle
für ihn haben, empfand ich mit einem Mal nur Ablehnung. Genauso ging es
mir mir mit Äußerlichkeiten. Die falsche Hose meines Partners war ein
Grund, von Weiß auf Schwarz innerhalb von Sekunden zu wechseln. Dieses
Phänomen kannte ich auch aus früheren Partnerschaften. Bei Herrn Dr. Mück
wurde mir klar, dass ich mich über den Tod meiner Mutter hinaus sehr stark
mit ihr identifiziert habe, sie im Parlament meiner inneren Stimmen die
Hauptperson war. Für sie war die Außenwirkung ungeheuer wichtig, der
Partner musste etwas darstellen. Sie verspürte oft Unzufriedenheit mit
ihrem Mann, meinem Vater, der durch Krankheit und Schwäche nicht
vorzeigbar war. Bei Herrn Dr. Mück habe ich gelernt, dass für Menschen
ohne Selbstwertgefühl der Partner als externe Luftpumpe herhalten muss.
Mittlerweile sitzen einige neue Personen in meinem Parlament, zu denen
natürlich mein Partner und Herr Dr. Mück gehören. In Konfliktsituationen
melden sich auch diese Personen immer mehr zu Wort und meine Mutter,
bislang im Gewand des Miesmachers, hat einen anderen, weicheren und
verletzlicheren Gesichtsausdruck bekommen. Das ist auch der Grund, weshalb
ich mich mit ihr ausgesöhnt fühle und oft wieder liebevoll an sie denke.
Natürlich gibt es immer noch Situationen, in denen ich in mein altes
Muster verfalle. Neulich noch in der Stadt. Dort traf ich einen guten
Bekannten, erfolgreich und groß gewachsen und ich spürte, wie mein mich
begleitender Partner (nicht ganz so erfolgreich und etwas kleiner an
Körpergröße) sofort von mir abgewertet und abgelehnt wurde. Mittlerweile
hält diese Ablehnung aber nicht mehr so lange an und lässt mich nicht in
das besagte schwarze Loch fallen, aber ich möchte in diesen Situationen
auf das Gefühl noch schneller und abgemildert reagieren können. Ein Grund,
warum ich meine Therapie noch eine Weile fortführen möchte. Ansonsten
genieße ich das Coaching durch Herrn Dr. Mück das mir insgesamt ein
besseres Lebensgefühl und eine große Dankbarkeit für die vielen guten
Dinge in meinem Leben vermittelt. |