Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Erfahrungen eines Kollegen mit der uniVersa
(auf Bitte des Kollegen anonym)


Ich habe gerade mit Erleichterung den Artikel "Eigene Erfahrungen mit Privatversicherungen: Beispiel iniVersa gelesen, nachdem ich vor Kurzem ähnliche Erfahrungen mit der uniVersa und ihrem anonymen "Fachgutachter" gemacht habe, übrigens wie zuvor schon einmal im Jahr 2008, als meine detaillierte Antragsbegründung in einer solchen Weise sachwidrig zerpflückt wurde, dass ich zu dem Schluss kam, dass der Fachgutachter (im positiven Fall) meinen Antrag gar nicht sorgfältig gelesen hatte oder aber die Psychotherapie in jedem Fall abschmettern wollte. Es bedurfte zweier Therapieanträge, um mickrige 25 Sitzungen zur Behandlung einer schweren depressiven Krise bewilligt zu bekommen. Der Patient zahlte schließlich noch einige Sitzungen aus eigener Tasche dazu und war danach aus der Krise heraus.

Bei dem jetzigen Fall ging es auch um eine depressive Krise mit mehrmonatiger Arbeitsunfähigkeit (übrigens mit teurer Krankentagegeldzahlung durch die uniVersa!) und meinen nach 5 Probesitzungen verfassten Antrag auf 50 Sitzungen TFT. Mir wurden dann lediglich 25 Sitzungen bewilligt mit folgendem Gutachtertext:

"Der Plan, die zeitlich überdauernde, konflikthafte und somatische Pathologie in ihrer Auswirkung auf die interpersonelle Dynamik und das affektiv emotionale Erleben gezielt und wirksam tiefenpsychologisch fundiert oder analytisch zu behandeln, kann nur nachvollzogen werden, wenn Angaben zur Übertragung sowie zur "tacit Dimension" gemacht werden, die deutlich machen, wie hier mit den Wirkfaktoren Deutung, Bearbeitung von Abwehr, Widerstand und Dekonstruktion der Übertragung ein Behandlungserfolg erwartet werden kann, der über unspezifische supportive Wirkungen hinausgeht. Bei diesbezüglich unzureichenden Angaben kann vorerst nur eine Probebehandlung im Umfang von 25 Leistungen nach Ziffer 861 GOÄ zugesagt werden, die auch dazu dienen soll, die Störung anhand einer aus psychotherapeutischer Sicht erweiterten Mehrebenendiagnostik (z. B. OPD) zu verstehen und zu beurteilen. Wir werden diese Entscheidung gerne noch einmal überprüfen, sofern uns hierzu weitere aussagefähige medizinische Unterlagen zugesandt werden."

Der Bescheid spricht für die Vermutung, dass die uniVersa bei Psychotherapie massiv sparen will und deshalb die Anforderungen für Psychotherapeuten in lächerliche Höhen schraubt. Ich habe danach dem Patienten erklärt, dass ich die Therapie als Krisenintervention von maximal 25 Sitzungen beenden möchte, da ich nicht bereit bin, mich noch einmal mit dem unsäglichen Fachgutachter der uniVersa herumzuschlagen und viel Zeit und Kraft für einen Kampf mit dieser PKV aufzuwenden, die ich lieber meinen Patienten zukommen lassen möchte. Meine Entscheidung hat ihn gekränkt, und derzeit führt er Probesitzungen mit einem Kollegen, dem ich hinsichtlich eines Therapieantrags an die uniVersa alles Gute wünsche!

Ich habe mich entschlossen, zukünftig keine uniVersa-Versicherten mehr in Therapie zu nehmen und habe das vor Kurzem einem weiteren Therapiesuchenden mitgeteilt und ihm meine Gründe genannt. Verständlicherweise war er unzufrieden, und ich habe ihm geraten, seine Unzufriedenheit bei der uniVersa zu äußern, weil allenfalls das Wegbleiben oder Weglaufen von Versicherten plus die Verbreitung des mittlerweile wohl sehr schlechten Rufs der uniVersa bei dieser PKV zu Veränderungen führen können. Ich habe nämlich wenig Hoffnung, dass unsere psychotherapeutischen Berufsverbände etwas gegen die hier beschriebenen Praktiken der uniVersa unternehmen werden.