Die
von den Krankenkassen finanzierte Leistung für Psychotherapie hat immer
ein überschaubares Ziel (nämlich die Besserung oder Beseitigung
eines "Leidens"). Ist dieses Behandlungsziel erreicht, endet die
Leistungspflicht der Krankenkasse. Um Missverständnisse und Enttäuschungen
zu vermeiden, ist es wichtig, dass wir uns schon in unseren ersten Gesprächen
darüber verständigen, was Sie durch die Behandlung für sich bewirken
wollen und woran wir das Erreichen Ihrer Ziele erkennen werden. Dazu
ist es erforderlich, dass Sie sich darüber klar werden (und mir auch
mitteilen),
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welche seelischen Leiden (Sorgen, Nöte, Ängste, Probleme) Sie zu
mir führen,
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welche Ziele Sie genau anstreben,
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welche äußeren und inneren Veränderungen zeigen werden, ob Ihnen
die Therapie in diesem Sinne tatsächlich nützt.
Damit
ist das Grundprinzip jeder erfolgreichen Psychotherapie angesprochen: Es
geht darum, künftig etwas im Leben anders zu machen (einen Neubeginn zu
wagen, neue Erfahrungen zu sammeln, sich weiter zu entwickeln, zu
akzeptieren, dass Leben eine ständige Veränderung ist). Dies gelingt
meistens dann, wenn man lebensbestimmende Konflikte verstanden und
eingefahrene Verhaltensmuster erkannt hat, innerlich freier geworden ist,
man sich selbst in seinen Eigenheiten besser annehmen bzw. ernst nehmen
kann und nach erfolgreichem „Probehandeln“ über mehr Verhaltens- bzw.
Wahlmöglichkeiten und Sichtweisen verfügt. Sie sehen also, dass
erfolgreiche Psychotherapie eher darauf hinausläuft, etwas hinzu zu
gewinnen (die Verhaltensmöglichkeiten zu erweitern, mit „Krankheit“
umgehen zu lernen) als etwas "wegzumachen". |