Allgemeine Informationen zur Lachtherapie:
Lach-Yoga ist eine Art heiterer Sofort-Meditation
und zapft die eigenen Ressourcen effektiv an. Die Lach-Übungen nach der
Methode des Arztes Dr. Madan Kataria öffnen den Zugang zu Intuition und
Fröhlichkeit und Wohlfühlen, unterstützen die psychische und physische
Gesundheit im Alltag und in Krisen: Stimulierende Übungen ohne Witze
oder Scherze. Zweimal pro Woche eine halbe Stunde lachen ist optimal.
Wer viel lacht, lacht sich automatisch in eine positive
Lebenseinstellung.
Besondere Erfolge werden bei dem Abbau von Stress
und anderen emotionalen Spannungen festgestellt.
Hier finden Sie neun Hinweise, die Ihnen den
Einstieg ins das Lach-Training erleichtern werden:
Punkt 1
–
Der Einstieg ins Lachen
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Die Lach-Yoga-Übungen sind einfach in ihrer
Anwendung und effektiv in ihrer Wirkung. Sie bestehen aus einer
Kombination von Dehn-, Klatsch-, Atem–
und Lachübungen, die verschiedene Organsysteme ansprechen. Das Ergebnis
ist ein gut durchbluteter und mit viel Sauerstoff versorgter Organismus.
Der Einstieg ins Lach-Yoga ist jederzeit möglich und erfordert keine
Vorkenntnisse. Gönnen Sie sich regelmäßig Lach-Yoga, damit die
angenehmen Gefühle und die gesundheitlichen Wirkungen anhalten.
Die Übungen gehen zurück auf die Kombination von
Lachen und Yoga, die entwickelt wurde von dem Arzt Dr. Madan Kataria,
der im Mai 1995 im indischen Mumbai den ersten Lachclub gegründet hat.
Heute umfasst die Lachbewegung weltweit etwa 3.500 Lachclubs, davon über
50 in Deutschland.
Das Training bietet eine gegliederte
Übungsstruktur und für jede Einheit eine Anleitung. Dieser Rahmen sichert
den dem Yoga eigenen Wechsel von Aktion und Entspannung, die Stimulierung
des Organismus und die ausgleichende Tiefenatmung.
Punkt 2
–
Das künstliche und das echte Lachen
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Die Übungen und das Lachen selbst werden
regelmäßig als angenehme Beanspruchung und positive Aktivierung erlebt.
Hier ein Tipp, wenn Sie zu Beginn sozialen Stress spüren sollten: Die
ersten Übungen beginnen normalerweise mit künstlichem Lachen, das früher
oder später in echtes Lachen übergeht und dann wieder in künstliches
Lachen wechselt, streckenweise so, phasenweise so: Jeder hat seinen
Rhythmus.
Fürchten Sie nicht, sich lächerlich zu machen, zu
laut, zu wenig oder zu verhalten zu lachen, sondern folgen Sie dem
Wechsel Ihrer Befindlichkeit. Üben Sie einfach weiter, bis sich die
kritisch kontrollierende Selbstbeobachtung verliert: Hirn ausschalten,
Blickkontakt zu den anderen Lachern - und durch, durch, durch die ersten
Übungen und die erste Stunde!
Punkt 3
– Der Blickkontakt –
Wir lachen miteinander
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Während der meisten Übungen gaukeln und schwirren
wir im Umhergehen durch den Raum. Schauen Sie bitte nicht auf den Boden
oder gegen die Zimmerwände: Nehmen Sie Blickkontakt zu den Mit-Lachern
auf: Der Zündfunke für das Lachen! Schauen Sie den anderen direkt in die
Augen und halten Sie bitte diesen Blickkontakt, er wird sie beflügeln
und immer wieder zum Lachen reizen. Das gilt sowohl für die Lach-Übungen
als auch für die Ho-ho-hahaha-Klatschübung.
Wir lachen miteinander und halten visuell und
akustisch zueinander Verbindung. Die Gesichter und die Blicke zu sehen
ist ebenso ein wesentliches Lach-Yoga-Element wie das Kichern und
Prusten der anderen zu hören.
Haben Sie nicht als Kind schon unbefangen und frei
mit anderen zusammen gelacht? Aus diesem Grund lacht es sich ganz allein
nicht so einfach: Es handelt sich um ein Erleben in Gemeinschaft. Das
gilt international und für alle Menschen auf allen Kontinenten, und eben
deshalb lässt es sich beim Lach-Yoga mit zunächst Unbekannten so einfach
lachen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Lach-Yoga weltanschaulich und
konfessionell neutral und unabhängig ist.
Punkt 4
–
Ho-ho-Hahaha und das Händeklatschen
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Die Einzelübungen des Lach-Yoga werden getrennt
durch rhythmisches Klatschen mit lautem Rufen von
„Ho-ho-Hahaha“.
Hierbei werden die Hände gespannt und die Finger und Daumen beider Hände
gespreizt. Die Handballen wölben sich hervor, und das Klatschen
stimuliert die Akupressur-Punkte in den Handflächen und massiert die
Handreflexzonen.
In der traditionell asiatischen Medizin, auch beim Kundalini-Yoga, geht man davon aus, dass alle Bereiche der Handflächen
unterschiedlichen Gehirnbezirken und Organen energetisch zugeordnet
sind. Danach korrespondieren beispielsweise Daumen und Zeigefinger mit
dem oberen Bereich der Lunge, Mittel-, Ring–
und kleiner Finger mit dem unteren Teil beider Lungenflügel. Die „Ho-ho-Hahaha“-Übung
beruht auf einer Kapalabhati genannten Atemübung des Hatha-Yoga,
aktiviert das Zwerchfell und reinigt Bronchien und Lunge.
Punkt 5
–
Das Lachen und die Stille: Der Wechsel
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Wie sich Tag und Nacht abwechseln, wie Ebbe und
Flut kommen und gehen, wie Wachsein und Schlafen, so finden sich im
menschlichen Leben Zeiten der Aktion und der Ruhe, der Anspannung und
der Entspannung. Yoga lebt ebenfalls aus dem Wechsel:
Die Klatsch–
und Lachübungen sind laut und voller Aktion und können je nach
gesundheitlicher Verfassung, Kondition, Jahreszeit und Tagesform eine
leichte Anstrengung für den Kreislauf sein, auch aufgrund ungewohnter
Zwerchfellbewegungen.
Gönnen Sie sich zwischen den Übungen stille Pausen
ohne Lachen und Sprechen. Halten Sie Stille 1. während der Dehnübungen
zu Beginn des Trainings, um die Muskulatur zu lockern, 2. während der
Anleitungen der Übungen, damit alle ungestört zuhören können, und vor
allem 3. während der Atemübungen, um das Regelsystem des
Lungenkreislaufs zu stabilisieren und die psychische Stimulierung
auszugleichen, auch mit Rücksicht auf die Mitlacher und Mitlacherinnen.
Punkt 6
–
Die Lach-Yoga-Übungen
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Hasya-Yoga besteht aus verschiedenen Lachübungen,
von denen die überwiegende Zahl eine Kombination aus Atemübungen mit
pantomimischen Bewegungen ist. Die fünfzig wichtigsten werden
abwechselnd praktiziert. Alle Übungen haben einen medizinischen
Hintergrund. Durch die während des Lachens ausgelöste Schwingung in der
Luftröhre und durch Bewegung des Zwerchfells erfolgt eine Art
„innere
Massage“ aller Organe und der Drüsen am Hals. Zudem stellt sich eine
intensive Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff ein.
Freuen Sie sich auf das Ein-Meter-Lachen, die
Schneeballschlacht, das Verlegenheits-Lachen und Satelliten-Lachen, das
Lachen in den Himmel werfen, Handy-Lachen, das vorbeugende Lachen,
Pinguin-Lachen, Vokale hoch lachen, Ziegen–
und Löwenlachen, Milk-Shake-Laughter, Rasen mähen, Lachwasser,
Namaste-Lachen, I-got-it-Laughter, den Laufsteg und andere Übungen, zu
denen es keiner Witze oder Scherze bedarf. Wir lachen nicht über etwas,
sondern weil wir lachen wollen. Als Lohn für eine halbe Stunde Lach-Yoga
winken gehobene Stimmung, tiefe Entspannung, Wohlbefinden, Freude und
gute Laune: Es ist ein Riesen-Spass mit wohltuenden Wirkungen.
Punkt 7
–
Wirkungen auf Körper und Psyche
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Lach-Yoga fördert die psychische und physische
Gesundheit im Alltag und in Krisen. Nach dem derzeitigen Forschungsstand
darf davon ausgegangen werden, dass Lachen unterstützend wirkt auf den
Muskeltonus, durch die Bewegung des Zwerchfells die Arbeit der
Verdauungsorgane sowie den Gesamtstoffwechsel anregt und die
Tiefenatmung verstärkt. Das Gehirn wird zur Produktion von Endorphinen
veranlasst, die für das Wohlfühlerleben maßgebend sind. Ebenso können
die durch Stresserleben entstandenen Hormone reduziert werden,
insbesondere Adrenalin und Cortisol. Das Herz-Kreislauf-System wird
trainiert. Lach-Yoga wird bereits in der Schmerztherapie eingesetzt,
gelegentlich auch von Zahnärzten.
Lach-Yoga unterstützt den schnellen Abbau von
emotionalen Spannungen und kann manchmal einen unerwarteten
Perspektivwechsel in Gang setzen und Entscheidungsprozesse begünstigen.
Es kann das Loslassen rigider Verhaltensmuster und kreative Tätigkeiten
fördern. Soziale Kompetenzen können im Hinblick auf
zwischenmenschlich-konstruktive Beziehungen erweitert werden.
Punkt 8
–
Gesundheitsvorsorge und -schutz
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Bei jedem Lachen ändern sich durch die Bewegungen
des Zwerchfells und die vertiefte Atmung die Druckverhältnisse im
Abdomen, Lunge und Gehirn und phasenweise steigt der Blutdruck wie bei
leicht-sportlicher Betätigung, ein normaler Vorgang, den Ihr Körper
ebenso kennt wie die psychische Stimulierung, gesteuert von Hormonen.
Lachen wirkt vorbeugend und auch heilend. Liegt
eine Erkrankung vor, sollten Sie vorab klären, ob Sie Lach-Yoga
praktizieren dürfen. Fragen Sie insbesondere bei Zwerchfellbruch,
Bluthochdruck, Angina pectoris, Aneurysma, Glaukom, Rippenbrüchen,
Hernie, Bruch–
und Vorfallskrankheiten, Inkontinenz, Bandscheibenvorfall und ähnlichem
sowie bei schweren Depressionsverläufen, Einnahme von Psychopharmaka und
Psychotherapie vor der Teilnahme an den Lachübungen ihren Arzt oder
Therapeuten, auch bei einer Schwangerschaft.
Ausgeschlossen ist die Teilnahme an Lach-Yoga bei
akuten Atemwegs–
und Viruserkrankungen, Borderline-Störungen, manisch-depressiver
Erkrankung und Schizophrenie.
Punkt 9
–
Regelmäßiges Üben und der Erfolg
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Günstige Veränderungen sind nur durch regelmäßiges
Lachen über einen längeren Zeitraum möglich. Man kann auf keinen Fall
erwarten, dass die Teilnahme an einem einzigen Hasya-Yoga-Seminar
anhaltende Wirkungen auf Körper und Geist zeigt. Wer beispielsweise
einen Tag fastet, erfährt keine durchgreifende Reinigung und nimmt nicht
deutlich ab. Wer nur einmal hundert Meter gelaufen ist, kann
gesundheitliche Verbesserungen nicht erzielen. So verhält es sich auch
mit dem Lach-Yoga: Kontinuierliches Üben über längere Zeit bringt den
Erfolg.
Setzen Sie sich nicht unter Druck, sondern gehen
Sie die Sache sanft an. Probieren Sie sich und Ihr Lachen über mehrere
Wochen aus. Es geht um Ihren Fortschritt. Auch für die Praxis des
Lach-Yoga gilt der Satz: Sich mit anderen zu vergleichen ist der erste
Schritt zum Unglücklichsein. Lösen Sie sich, nehmen Sie Ihr künstliches
und echtes Lachen gleichermaßen an. Gönnen Sie Ihrem Körper und Ihren
Gefühlen die Freude, heiter und gelöst zu lachen.
Zum Wohlfühlen während der Lachstunde hat sich
bequeme Kleidung bewährt. Bringen Sie ein paar dicke Socken mit oder
Turnschuhe oder Ähnliches. Im Sommer und bei hohen Temperaturen
empfiehlt sich, eine Trinkflasche mit Wasser bereit zu stellen.
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