Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Depressiv durch Betablocker: Ein Mythos wankt

USA. Listen über depressionsfördernde Arzneimittel erwähnen regelmäßig auch die Gruppe der Betablocker. Nach Ansicht von R. Kohn bedarf diese Praxis dringend einer Revision. Denn viele Studien konnten keinen entsprechenden Zusammenhang erkennen. Soweit Fallberichte einen solchen nahe legen, müssen sie sich der Frage stellen, ob nicht die zum Einsatz des Betablockers führende Grunderkrankung viel eher depressionsauslösend wirkt. Insbesondere bleibt in diesen Berichten fast durchweg offen, ob nicht schon vor der Anwendung des Betablockers depressive Symptome bestanden hatten. Kohn kritisiert auch die Praxis, dass in Studien und Fallberichten meist Nicht-Psychiater die Diagnose Depression im Zusammenhang mit der Betablocker-Einnahme gestellt hatten. Möglicherweise war dieser Personenkreis voreingenommen, da der Zusammenhang „Betablocker und Depression“ zum „medizinischen Standardwissen“ gehört. Kohn weist darauf hin, dass in den meisten einschlägigen Übersichtsarbeiten jedoch kein klarer Zusammenhang erkennbar war. In das Gesamtbild passt auch nicht die gängige Praxis, Betablocker (insbesondere Pindolol) zur Augmentation in der antidepressiven Therapie anzuwenden. Von daher, meint Kohn, sollte der Mythos von den „depressionsauslösenden Betablockern“ beerdigt werden.

R. Kohn: Beta-Blockers an important cause of depression: a medical myth without evidence. Medicine and Health/Rhode Island 2001 (84) 92-95