Schweden. 31 Prozent der Suizide depressiver Menschen ereignen sich an
einem Sonntag. Depressive Männer nehmen sich besonders häufig im
Oktober und November das Leben (41 Prozent). Diese Tendenzen entnimmt
L. Brådvik einer Studie, in der 1.206 Patienten mit schwerer
Depression bzw. Melancholie über mehrere Jahrzehnte (bis zu 42 Jahre)
beobachtet wurden. Von ihnen nahmen sich 114 das Leben. Die Autorin
weist darauf hin, dass andere Untersuchungen vor allem
Suzidanhäufungen im Frühjahr ermittelt hatten. Nur ein Fünftel der
einschlägigen Studien hatte auch einen Herbstgipfel registriert. Auf
den Wochentag bezogene Analysen hatten vor allem den Wochenanfang
(Sonntag, Montag, Dienstag) als besonders kritischen Suizidzeitraum
herausgearbeitet. Die Unterschiede zwischen der vorliegenden Studie
und früheren Untersuchungen beruhen möglicherweise darauf, dass sich
die von Brådvik mitgeteilten Daten ausschließlich auf depressive
Personen beziehen. Nach Ansicht der Autorin könnten ein verringertes
Aktivitätsniveau und häusliche Isolation an Sonntagen dazu beitragen,
dass sich Depressive am Wochenende vermehrt das Leben nehmen.
L. Brådvik: The occurrence of suicide in severe depression related to
the months of the year and the days of the week. Eur. Arch. Psychiatry
Clin. Neurosci. 2002 (252) 28-32
Deutsche
Quelle:
www.zns-spektrum.com