Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Depression und Sterblichkeitsunterschiede bei Herzinfarkt

Kanada. Wenn Patienten mit einem akuten Herzinfarkt zugleich unter depressiven Symptomen leiden, beeinflusst auch der Schweregrad der Depression die weitere Prognose. Diese verschlechtert sich mit zunehmender Ausprägung der Depression. Außerdem scheinen Kranke mit einer hochgradigen Depression aus therapeutischen Maßnahmen weniger Nutzen zu ziehen als Infarktbetroffene mit einer leichten Depression. Depressionen zum Zeitpunkt des Infarkts haben mehr prognostische Relevanz als Depressionen, die ein Jahr nach diesem Ereignis bestehen.

   Diese Schlüsse ziehen F. Lespérance und Kollegen aus zwei Befragungen, bei denen sie 896 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt kurz nach dem Infarkt sowie ein Jahr später das Beck Depression Inventory ausfüllen ließen. In der Anfangsuntersuchung erschien rund die Hälfte (47,4 Prozent) depressionsfrei (<5 Punkte). Bei 30,2 Prozent waren subklinische Hinweise auf eine Depression zu erkennen (5 bis 9 Punkte). 23,5 Prozent ließen sich als leichte Depression einstufen (10 bis 18 Punkte) und 8,8 Prozent waren vermutlich mäßig bis schwer depressiv (mindestens19 Punkte).

    Die Autoren vermuten, dass der enorme Stress bei einem Herzinfarkt seelische Kompensationsmechanismen massiv testet. Dabei deckt er „therapieresistente“ Regulationsstörungen auf (in Form schwerer Depressionen), die die weitere Prognose wesentlich beeinflussen. Zu dieser Betrachtungsweise passt, dass in der hier vorgestellten Studie nur Patienten mit leichterer Depression Überlebensvorteile aus sozialer Unterstützung zogen.

F. Lespérance u.a.: Five-year risk of cardiac mortality in relation to initial severity and one-year changes in depression symptoms after myocardial infarction. Circulation 2002 (105) 1049-1053