Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


 

Geschlechtskrankheiten und Depressionen bei Jugendlichen

USA. Depressive Jugendliche infizieren sich öfter mit Geschlechtskrankheiten als nicht depressive. Dies ermittelten L. A. Shrier und Mitarbeiter in einer Untersuchung von ca. 5.000 Zwölf- bis Einundzwanzigjährigen. Bei Jungen ging auch regelmäßiger, starker Alkoholkonsum mit erhöhter Ansteckungsgefahr einher. Das vermehrte Infektionsrisiko depressiver Jugendlicher hat vielfältige mögliche Ursachen. Zu ihnen gehören ein Mangel an sozialen Beziehungen, ein emotional eher reaktives Verhalten gegenüber Gleichaltrigen, schwache Impulskontrolle, beeinträchtigtes Urteilsvermögen und Unwissen über das Ansteckungsrisiko. Im Übrigen könnte vermehrter Geschlechtsverkehr vor allem bei Jungen auch eine Coping-Strategie sein, um Depressionen zu bewältigen.

Die Autoren fordern deshalb, bei sexuell aktiven Jugendlichen gezielt nach Depressionen zu fahnden und diese gegebenenfalls zu behandeln. So erspart man vermutlich manchem eine Geschlechtskrankheit. Umgekehrt sollte man bei bereits geschlechtskranken Jugendlichen überprüfen, ob sie zusätzlich auch unter einer Depression leiden. Letztere erschwert es, sich einer gesundheitlichen Aufklärung zu öffnen und riskante Verhaltensweisen zu ändern.

Depressionsscreening und –behandlung erscheinen vor allem deshalb sinnvoll, weil die Diagnose „Geschlechtskrankheit“ mitunter fast in jedem vierten Fall bei einem Jugendlichen gestellt wird. Da depressive Menschen präventive Maßnahmen gegen Geschlechtskrankheiten schlechter annehmen und umsetzen als psychisch gesunde Personen, ist es wichtig, für sie besondere Programme auszuarbeiten.

L. A. Shrier u.a.: Temporal associations between depressive symptoms and self-reported sexually transmitted disease among adolescents. Arch. Pediatr. Adolesc. Med. 2002 (156) 599-606; E. J. Erbelding u.a.: High rates of depressive symptoms in STD Clinic Patients. Sexually Transmitted Deseases 2001 (28) 281-284