Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Aggression – Leitsymptom „männlicher“ Depression?

USA. Frauen erhalten doppelt so häufig die Diagnose „Depression“ als Männer. Möglicherweise liegt dies daran, dass Männer auf depressive Zustände schnell mit Aggression oder dem Griff zur Flasche reagieren. Obwohl die „eigentliche“ Ursache ihres Verhaltens und Befindens eine Depression ist, landen sie vor Gericht oder in einer Ausnüchterungszelle. Anstelle von Antidepressiva oder Psychotherapie verordnet man ihnen Strafen oder Entziehungskuren. Wie eine Studie von N. Bacaner und Kollegen zeigt, räumen viele Männer bei vertraulicher Befragung aggressives Verhalten und Alkoholmissbrauch ein. Beide Problembereiche sind – wie die gleiche Untersuchung ergab – offenbar eng mit Depression verwoben. So gestanden fast zwei Drittel (63 Prozent) der Männer mit einer Major Depression, schon einmal gewalttätig geworden zu sein. Von den Alkoholabhängigen gaben 36 Prozent ein solches Verhalten zu. Vor allem vier depressive Symptome scheinen Männern für aggressives Verhalten anfällig zu machen: 1. Das Gefühl, dass es für andere gut wäre, wenn man selbst nicht mehr leben würde, 2. Entscheidungsschwierigkeiten, 3. Schlafstörungen, 4. vermehrte Reizbarkeit. Möglicherweise ließen sich zahlreiche Aggressionsakte verhindern, wenn man den Betroffenen rechtzeitig medikamentöse oder psychotherapeutische Hilfen zur Verfügung stellen würde, spekulieren die Autoren. In ihrer Befragung von 302 männlichen Patienten einer Notfallambulanz hatte immerhin fast jeder vierte den Wunsch geäußert, von einem Psychotherapeuten zurückgerufen zu werden.

N. Bacaner u.a.: The relationship among depressive and alcoholic symptoms and aggressive behavior in adult male emergency department patients. Academic Emergency Medicine 2002 (9) 120-129