Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


 

Depression als Energieregulationsstörung

Russland. Patienten mit einer sog. Winterdepression erholen sich schon deutlich, wenn sie eine Woche lang täglich eine Stunde Rad fahren oder sich täglich zwei Stunden einer Lichtdusche von 2.500 Lux (zwischen 14 und 16 Uhr) aussetzen. Nicht nur die depressiven Symptome werden weniger, auch die Sauerstoffaufnahme erhöht sich und das Gewicht nimmt ab. Letzteres erscheint insofern bedeutsam, weil der Grundumsatz bei Winterdepressiven erniedrigt zu sein scheint. Auch Patienten mit einer nichtsaisonalen Depression sprechen auf die sportliche Betätigung an, nur verringert sich bei ihnen der bis dahin erhöhte Grundumsatz. Auch das Gewicht sinkt. Lichteinwirkung scheint für sie jedoch von keinem Nutzen zu sein.  

Zu diesen Schlussfolgerungen gelangen B. B. Pinchasov und Kollegen in einer Studie, in der sie Sport- und Lichteinflüsse auf 27 Patienten mit einer Winterdepression, 18 Patienten mit einer nichtsaisonalen Depression und 18 gesunde Kontrollpersonen verglichen. Nach Ansicht der russischen Wissenschaftler weisen ihre Befunde auf Energieregulationsstörungen bei Depressiven hin. Dabei scheinen sich saisonale Depressionen durch einen erniedrigten und nichtsaisonale Depressionen durch einen erhöhten Grundumsatz auszuzeichnen. Energetisierende Maßnahmen (wie Licht und Bewegung) stellen offenbar wieder ein gesundes Gleichgewicht des bis dahin gestörten  Energiestoffwechsels her. Für diese These spricht auch die Beobachtung, dass mittägliche Lichteinwirkung äußerst effektiv war. Noch immer gehen nämlich manche Experten davon aus, dass Lichtanwendungen morgens oder abends stattfinden sollten. Dieser Ansatz stützt sich auf die Vermutung, dass Depressive unter einem gestörten circadianen Rhythmus leiden. Von frühmorgendlicher oder abendlicher Lichteinwirkung erhofft man sich dann, dass diese eine heilsame Phasenverschiebung bewirkt.

B. B. Pinchasov u.a.: Mood and energy regulation in seasonal and non-seasonal depression before and after midday treatment with physical exercise and bright light. Psychiatry Research 2000 (94) 29-42