Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Beim Vorlesen sprechen depressive Mütter schriller und unempathischer
 


Großbritannien. Bereits mehrere Studien illustrieren, wie das Verhalten depressiver Mütter auf ihre Kinder abfärbt. Einen weiteren Mosaikstein dieser komplexen Situation liefert eine Studie von N. Reissland und Mitarbeitern. Mit Hilfe zweier Kameras beobachtete das Wissenschaftlerteam 32 depressive und 32 depressionsfreie Mütter, während diese ihren Babys aus Bilderbüchern vorlasen.

    Die Analyse zeigte, dass sich seelisch gesunde Mütter gegenüber älteren Babys (10 Monate) umfangreicher äußerten als gegenüber jüngeren Babys (6 Monate). Dagegen machten depressive Mütter keine derartige Unterscheidung. Sie berücksichtigten also weniger altersbedingte Unterschiede ihrer Kinder. Depressive Mütter wählten zudem eine höhere Tonlage, wenn sie das Vorlesen unterbrachen und ihre Kinder direkt ansprachen (325 gegenüber 282 Hz). Die Autoren verweisen auf andere Studien, in denen depressive Mütter unter leichtem Stress ebenfalls ihre Stimme anhoben. Sie vermuten, dass ein Wechsel der Tonlage während des Vorlesens das Kind erregt und wohl kaum dazu beiträgt, die Situation für den Nachwuchs angenehm zu gestalten.

   Nach Ansicht der Autoren fördert die Art des Vorlesens nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten der Babys, sie wirkt sich auch auf deren soziale Kompetenzen aus. Wenn Kleinkinder erleben, wie wenig ihre Mütter in der Lage sind, ihr Verhalten auf die aktuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten ihrer Kinder abzustimmen, kann dies negative Folgen für die Kleinen haben: Statt weiter mit der Umwelt zu interagieren, ziehen sich diese unter Umständen immer mehr zurück, um der Eigenregulation dienende selbstbezogene Verhaltensweisen zu entwickeln. Letztere können dann im weiteren Leben zu zusätzlichen Problemen führen.

N. Reissland u.a.: The pitch of maternal voice: a comparison of mothers suffering from depressed mood and non-depressed mothers reading books to their infants. Journal of Child Psychology and Psychiatry 2003 (44) 255-261