Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Ergänzende Lichttherapie hilft auch bei Major Depression


Dänemark. Winterdepressionen sprechen gut auf Lichtanwendungen an. Dagegen ist die Wirkung auf andere Depressionsformen bislang unklar. Einer kontrollierten Doppelblindstudie von K. Martiny und Mitarbeitern zufolge profitieren auch Patienten mit einer Major Depression von einer adjuvanten Lichttherapie. Wenn sich die Betroffenen zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung täglich eine Stunde lang einer starken Lichtquelle (10.000 Lux) aussetzen, bessert sich ihr Zustand signifikant früher und extensiver als bei Personen, die lediglich eine Rotlichtbestrahlung erhalten.

   In die Auswertung flossen Daten von 102 Patienten ein, die aufgrund einer Major Depression ambulant behandelt worden waren. Alle Patienten hatten fünf Wochen lang täglich 50 mg Sertralin (Zoloft®) eingenommen. Zusätzlich unterzogen sich die Teilnehmer randomisiert täglich entweder einer Bestrahlung mit weißem Licht (10.000 Lux, 60 Minuten lang) oder einer Bestrahlung mit Rotlicht (50 Lux, 30 Minuten lang). Der Behandlungserfolg wurde vor allem anhand der 17-teiligen Hamilton-Depressionsskala beurteilt. Unter diesem Vorgehen sprachen in der Weißlicht-Gruppe hoch signifikant mehr Patienten (66,7 Prozent) auf die Gesamtbehandlung an als in der Rotlichtgruppe (41,7 Prozent, p = 0,0019). Entsprechendes galt für Remissionen. So trat unter hellem weißen Licht bei 40,7 Prozent der Patienten eine vollständige Besserung ein, während dies unter Rotlicht nur bei 14,8 Prozent der Teilnehmer der Fall war. Es kommt hinzu, dass sich die Entwicklung in beiden Gruppen bereits nach der ersten Behandlungswoche signifikant unterschied, wobei der deutliche Vorsprung der Weißlichtgruppe bis zum Ende der Untersuchung anhielt.

   Vor diesem Hintergrund plädieren die Autoren dafür, Lichtanwendungen auch in die Behandlung nichtsaisonaler Depressionen zu integrieren (insbesondere während der dunkleren Jahreszeiten). Weitere Studien müssen nun zeigen, ob sich auch andere SSRI als Sertralin für eine ergänzende Lichttherapie eignen und ob vergleichbar günstige Resultate wie in der vorliegenden Untersuchung auch bei stationär behandelten Patienten zu erzielen sind. Martiny und Mitarbeiter weisen darauf hin, dass Sertralin vergleichsweise niedrig dosiert war (50 mg pro Tag). Die mit der Kombination aus Medikament und Licht erzielte relativ hohe Erfolgsquote ist daher aus ihrer Sicht nicht nur statistisch, sondern auch klinisch bedeutsam.

K. Martiny u. a.: Adjunctive bright light in non-seasonal major depression. Acta Psychiatr. Scand. 2004 (110, Suppl. 425) 7-28