Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Depression und Angehörige
Erfahrungsbericht einer Betroffenen
(zu weiteren Erfahrungsberichten bei Depression)


S
eit  10 Jahren habe ich Depressionen, seit drei Jahren bin ich in Behandlung und manchmal finde ich zu dem Menschen, der ich vor dem "Untergang" war. Inzwischen glaube ich nicht mehr an ein "Gesundwerden". Ich bin halt so. Unerträglich. Seit 9 Jahren bin ich Single und inzwischen ist meine verantwortungsvollste Aufgabe, andere vor mir zu schützen.

Meine Familie ( Schwestern und Mutter ) meiden mich und gehen mir aus dem Weg und lehnen Gespräche mit mir ab. Vor drei Jahren war ich 12 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik, danach wollten alle, dass ich gefälligst wieder gesund bin.

Jedes Mal, wenn ich versuche zu erklären, dass ich überfordert bin und einfach nicht mehr so viel aushalten kann wie früher, kommt es zum Streit mit anschließenden verachtungsvollen Blicken. Ständig fühle ich mich, als würden da drei gegen einen kämpfen und ich habe keine Chance auf Verständnis.

Wie kann ich meine Familie dazu bewegen, sich mit dem Thema der Depression auseinander zu setzen, ohne sie dabei zu provozieren und ohne dass sie sagen, ich wollte mich nur in den Vordergrund spielen oder alles durch eine Krankheit entschuldigen?

Ich habe immer noch die Hoffnung , dass sie mich vielleicht besser verstehen, wenn sie Ratgeber wie diese Homepage lesen würden, und dass sie dann nicht mehr ganz so ablehnend mir gegenüber sind.

Ich leide sehr darunter, "keine Familie" mehr zu haben, aber die meinen, es läge nur an mir und meinem Benehmen. Ich weine sehr viel und bin auch manchmal unhöflich und zynisch, wenn ich mich nicht zurückziehen kann. Ich soll mich mal endlich zusammenreißen und nicht so empfindlich sein, meinen sie. Mit anderen Worten: " Bessere dich und dann bist du auch wieder willkommen ..."

Wir haben schwere Zeiten hinter uns und es scheint, als ob nur ich alles noch nicht richtig verkraftet habe. Die Aufforderung meiner Familie ist : SEI HALT NICHT SO WIE DU BIST !

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und ertrage das noch weniger als all die Verluste der letzten paar Jahre (beste Freundin gestorben, 1 Jahr nach der Geburt meines Sohnes vom Partner verlassen und Gesundheit verloren (Diabetes), Zuhause verloren, Job verloren (Mobbing).

Meine eindringliche Bitte an meine Mutter doch mal auch meine Gefühle zu respektieren meinte sie : " So was wie dich kann man ja gar nicht respektieren." Wie schaffe ich es,  Menschen, die mir schlichtweg nicht glauben oder nichts von Depression wissen, dazu zu bewegen, sich mit so einer Krankheit auseinander zu setzen? Sie (Mutter) hält auch nichts von der Therapie, die ich seit 3 Jahren mache, denn es hat ja bisher nichts genützt.

Von meiner Therapeutin bekomme ich den Rat,  mir nicht so viel aus der Meinung meiner Mutter zu machen und mein eigenes Bild von mir zu entwerfen. Das versuche ich schon, aber das bedeutet zugleich Reibung mit meiner Mutter, zu der ich sehr oft nicht die Kraft habe.