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Suizid könnte in den meisten Fällen verhindert werden
Über 10.000 Suizide pro Jahr in
Deutschland
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Nürnberg/München (pte/06.09.2006/12:20) -
Weltweit sterben jährlich mehr als eine Million Menschen durch
Selbsttötung. Allein in Deutschland beläuft sich die Suizidrate (Stand
2004) auf über 10.000 Suizide pro Jahr. Das sind mehr Todesfälle als
durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen, AIDS und Gewaltverbrechen
zusammen. In den meisten Fällen könnte die Selbsttötung jedoch
verhindert werden, denn 90 Prozent aller Fälle stehen in direktem
Zusammenhang mit einer Depression. Im Zuge der Sensibilisierung und
Aufklärung veranstaltet das "Deutsche Bündnis gegen Depression"
http://www.buendnis-depression.de in Zusammenarbeit mit der World
Health Organisation (WHO)
http://www.who.int am 10. September den "World Suicide Prevention
Day".
"Die Suizidrate in Deutschland ist in den vergangen Jahren konstant
geblieben", so Anke Schlee von der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie der LMU München
http://psywifo.klinikum.uni-muenchen.de im Gespräch mit pressetext.
"2004 belief sich die Zahl der Selbsttötungen auf knapp über 10.000. Die
Jahre zuvor waren es konstant über 11.000", so Schlee. Die meisten
Suizidopfer leiden an einer Depression, die behandelt werden könnte.
Durch die Depression wird die Wahrnehmung getrübt, der Mensch sieht
keine Zukunft mehr und ist einfach nur verzweifelt. Dies impliziert
meist auch die mangelnde Zuversicht, sich professionelle Hilfe und
Betreuung zu holen und endet oftmals mit Selbsttötung.
Die genauen Ursachen für eine Depression sind unterschiedlich. "Meist
handelt es sich aber um eine Kombination aus genetischer Veranlagung,
psychosozialen Faktoren und neurobiologischen Stoffen, wobei die
Krankheit nicht immer ausbrechen muss. Ein Beispiel: Nicht jeder Mensch
reagiert auf einen Todesfall in der Familie mit einer Depression", so
Schlee.
Das "Deutsche Bündnis gegen Depression" wurde 1999 als ein
Forschungsprojekt im Zuge des "Kompetenznetz Depression"
http://www.kompetenznetz-depression.de (eine Initiative des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung) in Nürnberg ins Leben
gerufen. Das anfängliche Pilotprojekt erzielte große Erfolge und wurde
schließlich ausgebaut. "Mittlerweile haben sich 35 Regionen
angeschlossen, die sehr heterogen sind. Das heißt, hinter jeder
Organisation stehen verschiedene Gruppen und Personen und es werden
unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. In Berlin beispielsweise wird
hauptsächlich auf Integration gesetzt, Nürnberg betreibt mehr
Aufklärung", so Schlee im Gespräch mit pressetext.
Eine Maßnahme ist der "World Suicide Prevention Day" am 10. September.
An diesem Tag starten einzelne regionale Bündnisse verschiedene
Aktionen: Den Fußboden des Hamburger Hauptbahnhof wird ein Plakat zum
Thema zieren und in Berlin werden 10.000 Teelichter an Verstorbene
erinnern. Die Aufklärungsarbeit vom "Deutschen Bündnis gegen Depression"
beschränkt sich jedoch nicht nur auf einen einzelnen Tag im Jahr. 2001
wurde ein Vier-Ebenen-Programm ins Leben gerufen, dass auf die
Information und Aufklärung verschiedener Betroffener abzielt. Wie Schlee
angab, wird in diesem Programm versucht, die Menschen auf verschiedenen
Ebenen - Ärzte, Betroffene, Multiplikatoren und die Öffentlichkeit - zu
erreichen und für jede Ebene spezielle Angebote, wie
Weiterbildungsprogramme, Hotlines und Ähnliches anzubieten. (Ende)
Quelle: pressetext.deutschland |
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