Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

E-Mail: kontakt@dr-mueck.de (Keine Beratungen per Telefon oder E-Mail!) - Gerne können Sie diese Seite verlinken!

 

Web www.dr-mueck.de

Home
Nach oben
Impressum/Vorwort
Stichwortverzeichnis
Neues auf dieser Website
Angst / Phobie
Depression + Trauer
Scham / Sozialphobie
Essstörungen
Stress + Entspannung
Beziehung / Partnerschaft
Kommunikationshilfen
Emotionskompetenz
Selbstregulation
Sucht / Abhängigkeit
Fähigkeiten / Stärken
Denkhilfen
Gesundheitskompetenzen
Selbsthilfe+Gesundheitstipps
Krisenintervention
Therapeuten-Suche
Über die Praxis Dr. Mück
Konzept+Methoden
Erfahrungsberichte
Lexikon/Häufige Fragen
Innovationen / Praxisforschung
Wissenschaftsinformationen
Gesundheitspolitik
Infos auf Russisch
English Version
 

 


Gen spielt entscheidende Rolle bei Depressionen
Therapie mit sofortiger antidepressiver Wirkung denkbar

   
Laval/München (pte/11.07.2006/07:00) - Ein Forscherteam um Nicholas Barden vom Centre Hospitalier Université Laval (CHUL) http://www.ulaval.ca in Quebec, Kanada, hat ein Gen identifiziert, das vermutlich eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Depressionen spielt. 
Die Entdeckung dieses Gens, P2RX7 genannt, ist für die Aufklärung der komplexen molekularen Netzwerke, die bei Depressionen eine Rolle spielen, von großer Bedeutung.Darüber hinaus stellt das Gen einen viel versprechenden Ansatzpunkt für die Therapie gegen Depressionen dar, wie Barden auf dem Forum of European Neuroscience Societies in Wien http://fens2006.neurosciences.asso.fr betonte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) http://www.who.int erwartet, dass Depressionen sich bis zum Jahr 2015 nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur zweiten Volkskrankheit entwickeln werden (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060502031 ). Rund 20 bis 25 Prozent aller Frauen und zehn bis zwölf Prozent aller Männer werden irgendwann im Laufe ihres Lebens depressiv. Bis vor kurzem gingen Wissenschaftler davon aus, dass für die Entwicklung von Depressionen das Hormon Serotonin von ausschlaggebender Bedeutung sei. "Besonders bemerkenswert ist, dass das Gen P2RX7 jedoch überhaupt nichts mit Serotonin zu tun hat", sagte Barden auf der Tagung.

Tierversuche haben gezeigt, dass das Gen in jenen Regionen des Gehirns aktiv ist, die mit Depressionen in Verbindung gebracht werden. Zudem stellte sich heraus, dass Stresshormone die Aktivität von P2RX7 reduzieren. Den Wissenschaftlern zufolge könnte das darauf hinweisen, dass starker Stress möglicherweise einen Mechanismus aktiviert, der zu schweren Depressionen führt. "Die bisherigen Befunde sind jedoch rein genetisch", erklärt Susanne Lucae, Forscherin des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie http://www.mpipsykl.mpg.de und Mitautorin der Studie, gegenüber pressetext. "Aber natürlich wird die Rolle des Gens weitergehend untersucht."

Die Tatsache, dass nicht jeder Träger des P2RX7-Gens eine Depression entwickelt, zeigt, dass auch weitere Faktoren eine Rolle spielen. "35 bis 40 Prozent der Depressionen haben eine genetische Ursache", erläutert Lucae in Gespräch mit pressetext. "Wir gehen davon aus, dass P2RX7 eines von wahrscheinlich mehreren Genen ist, die möglicherweise zur Entwicklung einer Depression führen." Über den anderen Genen sei jedoch noch nichts bekannt.

Das P2RX7-Gen wird von den existierenden Antidepressiva, die die Produktion von Serotonin erhöhen, nicht berücksichtigt. Diese Medikamente können zwar sehr effizient die Stimmungslage aufhellen, sie wirken gewöhnlich jedoch erst nach mehreren Wochen oder Monaten. Wie Tierexperimente zeigen, haben Wirkstoffe, die das P2RX7-Gen aktivieren, hingegen sofort eine antidepressive Wirkung. "Dank unserer Entdeckung wissen wir jetzt viel mehr über die Biologie der Depression. Wir hoffen auf der Grundlage dieser Erkenntnisse neue Medikamente entwickeln zu können", so Lucae abschließend gegenüber pressetext. (Ende)

Quelle: Pressetext Nachrichtenagentur GmbH